30.01.2008 - Elisabeth Leitner, Judith Moser-Hofstadler
Teufelsbrüder
Das OÖ Landesarchiv widmet der „Kapergerbande“, die zwischen 1649 und 1660 im Alpenvorland ihr Unwesen trieb, ein informatives, reich bebildertes Buch. Die Männer der Kaperbande galten als Räuber, Mörder und Teufelsbrüder. Etliche wurden hingerichtet. Welch aufschlussreiche Lektüre sich hinter dem Geschichtsband verbirgt, zeigt sich bei genauerem Hinsehen. Sitten, Gebräuche, Wohn- und Besitzverhältnisse sowie die Geschichte der Magie und Hexerei in Oberösterreich werden detailliert beleuchtet.
Räuber, Mörder, Teufelsbrüder. Die Kapergerbande 1649-1660 im oö. Alpenvorland, Hg. OÖ Landesarchiv (M. Scheutz, J. Sturm, J. Weichenberger, F. X. Wimmer).
Verweigerter Himmel
Sechs Frauen wurden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wegen Kindsmord vor dem Landgericht Lambach angeklagt, fünf von ihnen zum Tod verurteilt. Jakob Wührer hat die Gerichtsakten als Quelle für seine Diplomarbeit ausgehoben und mit ihnen die Geschichten der Frauen erarbeitet. Die Frauen haben vor Gericht ihre Lebensgeschichte ausbreiten müssen, und geben so Einblick in den Alltag von Frauen in der sozialen Unterschicht ihrer Zeit. Dokumentiert ist auch, wie das Gericht zum Urteil gekommen ist. Neben Befragungen war die Folter ein üblicher Weg zum Finden der Wahrheit.
Der verweigerte Himmel. Kindsmörderinnen vor dem Landgericht Lambach im 18. Jahrhundert, Jakob Wührer, Quellen zur Geschichte Oberösterreichs, e 19,90.