Wie beim Zivildienst (siehe KIZ Nr. 5) gibt es auch beim Bundesheer viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Wünsche dazu sollten schon vor der Einberufung abgegeben werden – nachher ist es meist zu spät.
„Kameradschaft, Teamgeist und der Erlebnisfaktor.“ Für Hauptmann Mag. Michael Barthou von der 4. Panzergrenadierbrigade sind das die größten Vorzüge des Präsenzdienstes. Natürlich sind auch Zeitgründe ausschlaggebend: „Dadurch, dass der Grundwehrdienst mit sechs Monaten um drei Monate kürzer ist als der Zivildienst, kann ich bereits im Sommersemester mit dem Studium beginnen“, sagt Simon B. (20) aus Linz, der in der Kaserne Ebelsberg bei Hauptmann Barthou als schreibende Fachkraft eingesetzt ist. Daneben gehört für den jungen Rekruten auch das tägliche Sporttraining zu den Highlights des Bundesheeralltags.
Militärische Disziplin. Der Präsenzdienst beginnt für alle Rekruten (30.000 sind es pro Jahr) mit der Grundausbildung. Bis zu 55 Stunden pro Woche wird im ersten Monat gekämpft, gerobbt und „gedrillt“. Letzteres dient vor allem dazu, Soldaten auf Notsituationen vorzubereiten, betont Barthou. Naturgemäß wird von den jungen Rekruten militärische Disziplin erwartet: „Sonst wären wir ein Faschingsverein mit Kostümen“, meint Barthou. Im Prinzip sei Disziplin ja auch in jeder Firma gefragt: „Der Chef schafft halt an.“
Spezialisierung. Nach dem ersten Monat ist meistens Schluss mit den Marathonwochen. In der Regel dürfen die Rekruten dann zu Hause schlafen und es folgt die Spezialausbildung. Dabei gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Diese reichen von Versorgungsdiensten wie Koch oder Kraftfahrer bis hin zu Kampfeinheiten wie den Jägern oder Pionieren. Damit jeder dort hinkommt, wo er am besten hinpasst, empfiehlt Hauptmann Barthou, bereits bei der Stellung genau anzugeben, wo man hinwill. Wehrdienstberater erklären dort, was sich hinter noch unbekannten Begriffen wie Stabskompanie (Versorgungseinheit) oder Aufklärern (Späher an vorderster Front) verbirgt. Zudem gibt der „Leitfaden für zukünftige Soldaten“ einen ersten Einblick in das Leben eines Grundwehrdieners. Einsatzwünsche, auch Ort und Zeitpunkt betreffend, werden – so fern sie rechtzeitig gemeldet werden und soweit es geht – berücksichtigt, versichert Barthou. Simon B. hat damit positive Erfahrungen gemacht: „Ich kann jedem nur empfehlen, sich gut zu informieren, und dann seine genauen Einsatzwünsche anzugeben.“
Bundesheer-Infos
- Bürgerservice des Verteidigungsministeriums, Infos zu sämtlichen Fragen über das Bundesheer. Tel. 0810/20 01 06, E-Mail: buergerservice@bmlv.gv.at - www.bmlv.gv.at/rekrut - Direkt bei der Stellung stehen Wehrdienstberater für Auskünfte zur Verfügung.