Dr. Johann Gruber hat als Häftling im KZ Gusen hunderten Menschen das Leben gerettet. Die Pfarre Garsten lud kürzlich zu einem Vortrag in die Strafanstalt Garsten, wo Gruber vor seiner KZ-Inhaftierung zwei Jahre im Kerker eingesperrt war. Der Linzer Kirchenhistoriker Dr. Helmut Wagner erzählte vom Leben des „Engels in der Hölle von Gusen“. Als Leiter des Lagermuseums nutzte Gruber seine Außenkontakte, beschaffte Medikamemente und Nahrung. Sogar Schulunterricht und Gottesdienste organisierte er. Legendär war die Gruber-Suppe, die hunderten Gefangenen das Leben rettete. Die Mitgefangenen nannten ihn deshalb einfach nur „Papa Gruber“. Sein Hilfsnetzwerk flog schließlich auf, worauf Lagerleiter Fritz Seidler Gruber am Karfreitag (7. April) 1944 ermordete. Kirchenhistoriker Wagner hat im Auftrag der Diözese die Geschichte Grubers erforscht und dessen Einsatz für die Mitmenschen in der Zeit der Menschenverachtung aufgezeigt. Es liegt nur an der Diözesanleitung, ob etwa der Weg einer Seligsprechung beschritten wird. „In seinem Leben kann Gruber so Vorbild auch für uns heute sein“, sagt Mag. Ewald Staltner, Leiter des Kath. Bildungswerkes der Pfarre Garsten.