Wallfahrt der Katholischen Männerbewegung zum Jägerstätter-Grab
Ausgabe: 2008/21, Jägerstätter, Weg, Seligsprechnung, KMB, St. Radegund, Pilger, Pilgerinnen, Vorbild, Franz Jägerstätter
21.05.2008 - Josef Wallner
Eine KMB-Gruppe aus der Steiermark steht mit Franziska Jägerstätter (2. von rechts) und Raimund Löffelmann, dem Vorsitzenden der KMB Österreichs (3. von rechts) vor der Kirche in St. Radegund unter dem Porträt Franz Jägerstätters. Das Transparent stammt von der Feier der Selig-sprechung. Es wurde im Mariendom vor dem Hochaltar emporgezogen. P. Markus Bucher: „ Wir haben alle hinaufgeschaut und das sollte bedeuten: Dieser Mann ist uns ein Vorbild, ein Beispiel eines geglückten Lebens, er ist nun in der Verklärung Gottes.“ Foto: KMB.
Vom Burgenland bis Vorarlberg kamen Männer und Frauen am Samstag, 17. Mai nach St. Radegund, um des seligen Franz Jägerstätter zu gedenken und ein Zeichen für Zivilcourage zu setzen.
Ein großer Teil der rund 100 Pilger/innen kam mit dem Fahrrad nach St. Radegund, andere gingen das letzte Stück zu Fuß – auf jeden Fall trug der Weg schon zu einer Einstimmung auf Vortrag, Gottesdienst und Begegnung in St. Radegund bei. Gregor Mulitzer, Dekanatsobmann der Katholischen Männerbewegung (KMB) von Schärding, radelte den Inn und die Salzach entlang: „Die wunderbare Natur an den Flüssen, die Stille – da ist man richtig zum Denken und Beten gekommen.“
Besonders beeindruckend für P. Markus Bucher, den geistlichen Assistenten der KMB der Diözese Linz und Österreichs, war die Anwesenheit von Franziska Jägerstätter: „Sie hat uns das Gefühl gegeben, dass wir nicht von einem Menschen aus der fernen Vergangenheit reden, sondern dass das Lebenszeugnis Franz Jägerstätters auch in unserer Zeit aktuell ist.“
Auf dieses Lebenszeugnis ging der Geistliche Assistent der KMB dann in seiner Predigt ein: „Wir leben heute in einer anderen Zeit wie Franz Jägerstätter. Wir wissen nicht, wie wir damals gehandelt hätten, ob wir die Prüfung bestanden hätten. Wir haben Grund, nicht über andere zu urteilen. Wir erleben heute Tendenzen, die aber ebenso wie damals gefährlich sein können: Fremdenhass, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus. Wer wagt es, dagegen aufzutreten?“
Als Konsequenz fordert P. Markus: „Das Gebot der Stunde für uns lautet: wachsam zu sein und mit Mut unseren Weg zu gehen. Der selige Franz Jägerstätter möge uns dabei helfen.“