„Stillstand ist Rückschritt“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Johann Huber. Er kann das auch sagen, hat doch die Mitgliederzahl bei allen 927 oberösterreichischen Feuerwehren, davon sind 889 Freiwillige Feuerwehren, jährlich um etwa 1000 zugenommen. Heute zählt der Landesverband etwa 91.000 Aktive, Reservisten und Jugend.
Im heurigen Jahr standen bei den Feuerwehren Neuwahlen an. Mehr als 270 haben neue Kommandanten. Der jüngste Kommandant, Martin Scharrer von der Freiwilligen Feuerwehr Maria Neustift im Bezirk Steyr-Land, ist erst 23 Jahre alt. Frauen haben es noch nicht auf den Kommandostand geschafft, aber zwei Stellvertreterinnen gibt es und 42 Schriftführerinnen sowie 9 Kassenführerinnen. Von den etwa 10.000 Mitgliedern der Feuerwehrjugend (10 bis 16 Jahre) sind mehr als 1500 weiblich. Vier von fünf Mitgliedern der Feuerwehrjugend bleiben als Aktive der Feuerwehr erhalten. Die Feuerwehr hat kein Nachwuchs- und kein Ehrenamtlichenproblem!
Weltmeister Tragwein. Wenn am 4. und 5. Juli die oberösterreichischen Feuerwehren in Freistadt beim Leistungsbewerb ihre Kräfte messen, werden zur abschließenden Siegerehrung am 5. Juli um 18 Uhr 14.000 Feuerwehr-Mitglieder erwartet. Die Jugend ist stark – „Wir werben schon bei den Zehnjährigen“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Huber. „Unser Programm ist umfangreich, inhaltlich gut und attraktiv“, etwa die Jugendlager. Spitze bei der Feuerwehrjugend sind die Tragweiner. Sie haben schon mehrmals die Weltmeister gestellt. Dafür ist sehr viel Training notwendig; vor Wettbewerben bis zu zweimal täglich!
Tageseinsatzbereitschaft. Wenn durch die moderne Wirtschafts- und Arbeitswelt viele Feuerwehr-Mitglieder tagsüber nicht am Wohnort sind, müssen die Feuerwehrverantwortlichen die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft sehr gut im Auge behalten. „Gott sei Dank haben wir da keine Probleme“, weiß Landesfeuerwehrkommandant Johann Huber. Zur Alarmierung der einsatzbereiten Feuerwehrleute gibt es ein ausgeklügeltes System. Denn es ist nicht sinnvoll, alle zu alarmieren, etwa bei technischen Einsätzen.
Zur Sache
Feuerwehren
Einsatzstunden. Ob Feuer, Hochwasser, Schneedruck, Verkehrsunfälle, Sturm, Tiere in Not ... die Feuerwehr rückte im Jahr 2007 in unserem Bundesland im Schnitt alle elf Minuten aus. Die knapp 64.000 aktiven Mitglieder waren dabei 524.000 Stunden im Einsatz.
Kuraten. Den Feuerwehrleuten stehen auch Seelsorger zur Seite: ein Landesfeuerwehrkurat (Prof. Ferdinand Reisinger), zehn Bezirks-Feuerwehrkuraten und 101 Feuerwehrkuraten.
Ausbildung. Sie hat einen hohen Stellenwert. Vor Kurzem wurde der 250.000 Lehrgangsteilnehmer seit 1945 begrüßt. Im Vorjahr wurden 64 verschiedene Lehrgänge angeboten.