Mit welchem Respekt in Österreich behinderte Menschen behandelt werden, hat P. Vitorino José Hang tief beeindruckt. Der brasilianische Ordensmann hat bei seinem Besuch in Österreich in Hartheim Station gemacht: „Bei uns in Brasilien sind Behinderte die Ärmsten der Armen, hier werden sie mit viel Liebe behandelt.“ Erschüttert war er von großen kirchlichen Gebäuden wie das Missionshaus seiner Ordensgemeinschaft, der Herz- Jesu-Missionare, in Salzburg: „So riesig und fast leer.“ P. Vitorino José Hang leitet die Pfarre San Agostino im Amazonasgebiet, die sich über einen Teil der 45.000-Einwohner-Stadt Juina und 43 Gottesdienststellen am Land erstreckt. Da ist es selbstverständlich, dass die Verantwortung für das Pfarrleben auf vielen Schultern ruhen muss. So gibt es Dienste für die Ehevorbereitung sowie die Gottesdienst- und Taufvorbereitung. Frauen und Männer sind mit der Spendung der Taufe beauftragt, betont P. Vitorino José Hang – auf ausdrücklichen Wunsch des Bischofs Don Franco SDB. Die lateinamerikanische Bischofsversammlung von Aparecida im Mai 2007 hat die Dienste der Nichtgeweihten in der Kirche aufgewertet. Diese neue Wertschätzung der Laien hält P. Vitorino für eine der ganz bedeutenden Weichenstellungen von Aparecida: „Betont wurden auch der missionarische Auftrag der Kirche und die Option für die Armen.“ Die Arbeit mit der Bibel hat in der Pfarre San Agostino ebenfalls einen hohen Stellenwert. Allein in dem Teil der Pfarre, der in der Stadt liegt, gibt es 200 Bibelgruppen.