Die Initiative Eine Welt Braunau führt seit 30 Jahren den ersten Weltladen Österreichs auf Vereinsbasis
Ausgabe: 2008/49, Fair, Braunau, Eine Welt Braunau, Weltladen, Afrika, Lateinamerika, Asien, Lobe, Außerhuber, Kaffee
03.12.2008 - Ernst Gansinger
In Braunau haben Menschen aus armen Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens viele Verbündete, die sich für weltweite Gerechtigkeit einsetzen: die Mitglieder und die Kunden der Initiative Eine Welt Braunau. Am 25. November feierte diese Initiative ihr 30-jähriges Bestehen.
Mit Kaffee hat es vor 30 Jahren begonnen. Damals ist der Braunauer Bruno Plunger aus Papua-Neuguinea zurückgekehrt. In Salzburg wurde gerade die EZA gegründet. Bruno Plunger und Hans Außerhuber haben die Idee aufgegriffen, mit fair gehandeltem Kaffee Kleinproduzenten in Guatemala zu unterstützen. Die beiden haben jeweils in ihren Arbeitsstätten – im Krankenhaus und in der Gemeinde – „Indio“-Kaffee eingeführt. Noch heute ist Kaffee das wichtigste Produkt im Eine-Welt-Handel. Dem Kaffee ist aber die Schokolade schon auf den Fersen. Die Umsatzzahlen des Weltladens Braunau, den die Initiative in der Krankenhausgasse führt, zeigen dies deutlich: Um 41.000 Euro wurde im Jahr 2007 Kaffee umgesetzt und um 37.000 Euro Schokolade.
13 Millionen Tassen fair gehandelter Kaffee. Etwa 60 Mitglieder engagierten sich zur Gründung der Initiative Eine Welt, nachdem EZA abgewunken hatte, in Braunau selbst einen (damals „Dritte-Welt“-) Laden zu führen. Elf Quadratmeter war der Verkaufsraum in der Lederergasse klein. Seither hat sich enorm viel getan. Der erste unabhängige Weltladen Österreichs hat bisher drei Millionen Euro umgesetzt. 20.000 Menschen in Ländern des Südens können davon, was Braunauer an EZA-Produkten kaufen, gut leben. Etwa, wenn sie bisher 13 Millionen Tassen fair gehandelten Kaffee getrunken haben.
Zur Sache
Initiative Eine Welt
Die „Initiative Eine Welt Braunau“ führt den Weltladen sowie ein Infobüro und leistet Projektarbeit. Die Mitarbeiter/innen der Initiative pflegen regen Kontakt zu den Produzent/innen und Partner/innen in den Ländern des Südens. Es geht nicht nur um fairen Handel, sondern auch darum, Informationen unter die Menschen bei uns zu bringen und Projekte in armen Ländern zu stützen: Für 100 Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe leisten, wurden von der Initiative seit 1978 schon vier Millionen Euro aufgebracht. Der Umsatz im Weltladen betrug etwa drei Millionen Euro. Das Infobüro leistet seit 15 Jahren Aufklärungsarbeit im Innviertel.