Skulptur von Toni Schmale, Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2017
Ausgabe: 2018/02
09.01.2018
- Elisabeth Leitner
Sie halten sich fest: Beide Hände umklammern jeweils eine Säule aus Stahl. Hier gibt’s nichts zu rütteln. Sind es Arbeiterhände? Oder ist es jemand, der in der Straßenbahn an einer Stange Halt sucht? Die Hände aus Beton sind in den Raum gestreckt. Wie Prothesen wirken sie, kommen aus dem Nichts. Die Rohre aus Stahl scheinen robust, unumstößlich, aber auch sie sind nur Stückwerk.
Skulpturen von Toni Schmale stehen wie Einzelwesen im Raum oder sind an der Wand befestigt. Stahl und Beton sind die bevorzugten Materialien der Künstlerin, die im Herbst den Msgr. Otto Mauer Preis erhielt. Manche der Stahlteile sind mit Körpergabgüssen in Beton kombiniert. Ihre Skulpturen weisen einen intensiven Bezug zum Körper auf, deuten gleichzeitig aber auch auf seine Abwesenheit hin. Sie stiften einen Leerraum.
Die Arbeiten von Toni Schmale wecken viele Bilder im Kopf, vollenden dürfen sie Betrachter/innen nach ihrer eigenen Vision. Manches bleibt offen, regt zum Nachforschen an, etwa die Frage: Was gibt mir Halt im Leben?
Ausgewählte Arbeiten der in Wien lebenden Künstlerin Toni Schmale werden bis 30. Jänner 2018 im Jesuitenfoyer, Bäckerstraße 18, Wien präsentiert.