Bei den US-Präsidentschaftswahlen haben weiße Katholiken nach den Worten des Jesuiten und Journalisten Thomas Reese „überwältigend“ für Donald Trump gestimmt.
Ausgabe: 2016/46
15.11.2016
Sie hätten ihm so geholfen, die Wahl zu gewinnen, sagte Reese dem Internetportal katholisch.de: „Ich denke, das war größtenteils eine Protestwahl, vor allem von weißen Männern mit niedrigem Bildungsabschluss, die sich von Washington komplett abgehängt fühlen“. Die US-Bischöfe reagieren auf die Wahl von Donald Trump mit einer doppelten Botschaft: „Wir freuen uns darauf, mit dem künftigen Präsidenten Trump daran zu arbeiten, menschliches Leben in seiner verwundbarsten Form bis zu seinem natürlichen Ende zu schützen“, heißt es in der offiziellen Stellungnahme des Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Edward Kurtz. Die Bischöfe fügen mit Blick auf Trumps Äußerungen etwa gegen Immigranten und Muslime jedoch genauso deutlich hinzu, sie würden sich „für eine Politik stark machen, die allen Menschen aller Glaubensrichtungen in allen Teilen der Gesellschaft Möglichkeiten eröffnet“. Besorgt äußerte sich Schwester Simone Campbell, die als Sprachrohr progressiver US-Katholiken gilt. „Die Bigotterie und der Hass dieses Wahlkampfs sind gefährlich für die Menschen und die Nation“, erklärte sie: „Mein Glaube sagt mir jetzt mehr denn je, dass wir Gräben zwischen uns überbrücken müssen“.