Es ist alt und rostet, aber es fährt einwandfrei – mein altes Auto. Wir sind heute zu dritt unterwegs und schon müde. Das plötzliche Vibrieren auf der rechten Autoseite macht uns munter. Eine Kontrolle auf dem nächsten Parkplatz bleibt ergebnislos. Wir fahren weiter. Auf einmal macht es Wumms – der rechte Hinterreifen ist platt! Wir tuckern auf dem Pannenstreifen zur nächsten Ausfahrt. Auf der Raststation holen wir den Reserve-Reifen hervor. Jetzt heißt es rackern. Das hat uns noch gefehlt.Aus dem Nichts kommen zwei südländisch aussehende Männer auf uns zu. Sie erkennen den Ernst der Lage und packen sofort an. Der Kreuzschlüssel bewegt sich keinen Millimeter. Der Schweiß rinnt den Pannenhelfern von der Stirn,die verrosteten Schrauben rühren sich nicht. Sie kämpfen. Die Besprechungen werden intensiver, wir verstehen kein Wort. Sprachlos und staunend stehen wir daneben. Nach zwanzig Minuten ist es geschafft: der Reifen ist montiert. Wir gratulieren und wollen uns erkenntlich zeigen. Nur ein Danke nehmen die beiden an. „Polen – Frankreich– Türkei. Alle helfen. So ist“, sagt der eine zum Abschied und geht zu seinem LKW. Beschämt schauen wir auf unsere Handtaschen, um die wir schon Angst gehabt haben.So ist es.