Dass die Heilige Monika oft rein über ihren Sohn, den Kirchenvater Augustinus, definiert wird, stört sie. Besser klingt da schon die altgriechische Bedeutung des Namens: allein, einzig, einzigartig. Die Theologieprofessorin Monika Leisch-Kiesl über ihre Namenspatronin Monika (27. August).
Ausgabe: 34/2012, namenstag, monika leisch kiesl
22.08.2012
- Monika Leisch-Kiesl
Bis Mitte der 1970er Jahre wurde der Namenstag am 4. Mai – zusammen mit dem Hl. Florian – gefeiert, und es ist dieses Datum, das ich noch immer mit meinem Namenstag verbinde. Wir feierten es als bescheidenes Fest mit kleinen Aufmerksamkeiten. Einmal erhielt ich einen schmalen Band über die Hl. Monika und lernte sie als Nordafrikanerin der ausgehenden Antike und Mutter des Augustinus kennen. Das hat mich ein wenig enttäuscht. Ich mochte meinen Namen; er war nicht so gebräuchlich. In Schule und Freundeskreis war ich die einzige, die ihn trug, und alle verwendeten den vollen Namen, ohne Verkleinerungs- oder Verniedlichungsformen. Das mochte ich. Von daher hätte ich gerne mehr über dies Frau erfahren; doch sie wird im Wesentlichen über Ihren Sohn definiert, der in der Kirche Karriere machte und als einer der vier Kirchenväter die weitere Theologiegeschichte prägen sollte.
Mein Lateinprofessor im Gymnasium meinte: Monica käme vom altgriechischen ‚mónos‘, und das bedeute ‚allein‘, ‚einzig‘, ‚einzigartig‘ – das gefiel mir schon besser!