Die Brasilianerin Eneida Jacobsen bekam am 6. Oktober an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg den „Erwin-Kräutler-Preis für kontextuelle Theologie und interreligiösen Dialog“.
Ausgabe: 2015/41, Eneida Jacobsen, Kräutler, Preis, USA,
06.10.2015 - Susanne Huber
Eneida Jacobsen ist gerade zum zweiten Mal in Salzburg. Als Preisträgerin. Vor einiger Zeit war sie schon einmal da. „Ich hatte die Gelegenheit, mit Professoren der Uni Salzburg in einem ökumenischen und interkulturellen Buchprojekt von brasilianischen und österreichischen Theologen mitzu arbeiten. Eine von mehreren Sitzungen, um das Projekt zu besprechen, fand in Salzburg statt und ich hatte die Chance, diese wunderbare, atemberaubende Stadt zum ersten Mal zu besuchen“, sagt die evangelische Theologin, deren Forschungsschwerpunkte u. a. die Befreiungstheologie und -philosophie sind. Neben dem Verfassen von Zeitschriftenartikeln und Buchbeiträgen hält sie wissenschaftliche Vorträge in Amerika, Afrika und Europa.
In den USA
Geboren wurde Eneida Jacobsen 1986 im brasilianischen Colatina. Ihre Vorfahren stammen aus Pommern/Deutschland. „Nach sechs Generationen in Brasilien spricht meine Familie noch pommerisch und vor nur drei Generationen sind wir Pommern-Portugiesen zweisprachig geworden. Angesichts unserer globalen Flüchtlingskrise schaue ich auf die Geschichte meiner eigenen Familie, wie sie vor der Armut in Europa geflohen ist und ihr Leben in Brasilien wieder aufbaute, ohne ihre Sprache, Religion und Traditionen aufzugeben.“ Derzeit lebt sie mit ihrem Mann Scott in Pennsylvania/USA, wo sie an der Universität Villanova an ihrer philosophischen Dissertation arbeitet. Geplant ist, in ein paar Jahren nach Brasilien zurückzukehren. „Ich würde gerne als Theologie- und Philosophieprofessorin arbeiten. Irgendwann möchte ich dann mit meinem Mann in den Bergen leben, wo wir unser eigenes Essen anbauen und Hängematten zwischen den Bäumen spannen können.“