Eine Eigenanfertigung des Stadtmuseums Gmunden ist diese Passionskrippe, die die Kreuzigung Christi darstellt. Foto: Christian Ortner
Vom Fastenbeugel bis zur Passionskrippe wird das Brauchtum im Salzkammergut in der Ausstellung „Christus ist erstanden“ beleuchtet.
CHRISTIAN ORTNER / ELISABETH LEITNER
Zum zweiten Mal präsentiert heuer das Stadtmuseum Gmunden eine Osterausstellung. Diesmal stehen die vielfältigen Osterbräuche des Salzkammergutes in der Zeit von Palmsonntag bis Ostermontag im Mittelpunkt. Fastenbeugel, Emmaus-Gehen, „Antlass-Eier“, denen Heil- und Zauberkräfte nachgesagt wurden – die Ausstellung frischt Erinnerungen an teilweise in Vergessenheit geratene Bräuche wieder auf.
In einem weiteren Ausstellungsteil sind Passions- und Osterkrippen zu sehen, die heute wieder eine Renaissance erleben. Auch sakrale Kunstwerke der Gustav-Poll-Stiftung, die Szenen aus der Passionsgeschichte Christi darstellen, werden gezeigt. Der Brauch der Fasten- und Osterkrippen hat gegen Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Verbreitung gefunden. Zuerst nur in den Kirchen und Klöstern zu sehen, fanden sie ab dem späten 18. Jahrhundert den Weg in die Häuser und Wohnungen der Menschen. Hauptsächlich kleinbürgerliche und bäuerliche Kreise waren Träger dieses von den Passions- und Mysterienspielen abgeleiteten Brauches.
Krippeler für Passionskrippen
Die Tradition der Fasten- bzw. Passionskrippe wird heute besonders vom Verband der österreichischen Krippenfreunde in Erinnerung gerufen und gepflegt. Über 11.000 Krippenfreunde – „Krippeler“ – sind zur Zeit beim Verband gemeldet. Mitglied Norbert Hummel sagt über die Fastenkrippen: „Nur das Liebliche in der Weihnachtszeit darzustellen ist zu wenig. Auch die dunklen Szenen der Kartage gehören zu unsererm Glauben dazu, wenn man ein ,echter Krippeler‘ sein will.“
Die Ausstellung mit dem Titel „Christus ist erstanden“, Passionskrippen und Osterbräuche im Salzkammergut, ist von 2. bis 30. April geöffnet.