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Darf man oder darf man nicht? Der Reichtum der Natur bietet viele Früchte an. Nicht alle tun dem Menschen gut. Verlockend stehen sie da, zum Zugreifen schön. Aber der Schwammerlsucher weiß: Wenn ich mir nicht sicher bin, welcher Pilz es ist, lasse ich besser die Finger davon. Ein einziger Bitterling kann ein ganzes Gericht verderben. Auskennen muss man sich, sich erkundigen. Erfahrung braucht es und Wissen.
Es gibt sie auch im Feld der Gedanken, Versprechungen und Ideen. Verlockend erscheinen sie, plausibel klingen sie. Aber kann man ihnen trauen? Tun sie wirklich gut? Es ist wie bei den Schwammerln: Das verlockende Äußere kann trügen. Es besteht Verwechslungsgefahr.
Die Methoden, mit denen man Menschen für Ideen zu gewinnen sucht, werden raffinierter. Überreden steht höher im Kurs als überzeugen. Die Top-Leute der Branche sind sehr gefragt. Sie werben mit Lockfarben: dem Versprechen von Sicherheit zum Beispiel, und dem der Erhaltung von Wohlstand. Menschen greifen zu – und merken nicht, wie böse sie damit zu anderen Menschen sind. Es ist doch nicht ganz wie bei den Pilzen: Das Gift, das in solchen Versprechen steckt, bekommen andere zu spüren.
Also: Selbst denken. Weiter denken. Den Erfahrenen trauen. Es ist gefährlich, wenn man zu giftigen Ideen greift.
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