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Schon in jungen Jahren konnte sich der Sohn einer chinesischstämmigen Akademikerfamilie – sein Vater war Chemie-Professor am Brooklyn Polytechnic – „stundenlang in Winzigkeiten vertiefen“, erzählte Morgan Chu, einer seiner zwei Brüder, in einem „Zeit“-Online-Interview. Mit dieser Beharrlichkeit gelang es den Quantenphysiker nach jahrelangen, intensiven Experimentier-Phasen Atome mit Laserlicht zu kühlen und einzufangen. Dafür erhielt der 70-jährige US-Amerikaner 1997 den Nobelpreis für Physik. Steven Chu entwickelte u. a. zahlreiche Geräte und Verfahren für optische und atomphysikalische Messungen. Als Professor an den Universitäten Stanford und California beschäftigt er sich mit physikalischer und quantenphysikalischer Grundlagenforschung und Biotechnologie. Sein Schwerpunkt liegt in der Entwicklung leistungsstarker Energiespeicher.
Nachhaltige Energiepolitik. In der Regierung Barack Obamas hatte Chu von 2009 bis 2013 das Amt des Energieministers inne. Bis heute setzt er sich für eine nachhaltige Energiepolitik ein. „Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit beeinflusst das, was wir tun, die Welt in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten. Das ist eine enorme Verantwortung, mit der wir umgehen lernen müssen“, sagt der Physiker in einem Interview mit Stephan Sigrist. Doch er ist davon überzeugt, dass Wissenschaft, Verantwortungsgefühl und Optimismus die Langlebigkeit der Menschheit sichern kann.
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