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650.000 Wohnungen in Österreich stehen leer. Mieten sowie die Immobilienpreise sind rasant gestiegen, im privaten Sektor binnen zehn Jahren um 50 Prozent.
Die Wartelisten beim sozialen Wohnbau sind lang und Förderungen wenig zielgerichtet. So fallen einkommensschwache Haushalte aus der Wohnbeihilfe in Oberösterreich heraus, wenn die Miete ihrer Wohnung zu teuer ist. Nur: Eine günstigere Wohnung zu finden, ist wie ein Sechser im Lotto.
Die Entwicklung ist fatal. Besonders betroffen sind ärmere Menschen und junge Familien. Aussagen wie „Wenn ihnen die Mieten zu teuer sind, sollen sie doch Eigentum kaufen!“ brüskieren Menschen, die in zu kleinen und zu teuren Wohnungen leben müssen.
Plötzlich steht nun das Wohnen auf der politischen Agenda. Es scheint, dass Glaubwürdigkeit beim Thema Wohnen zum Garanten für Wahlerfolge geworden ist. Parteien, die seit Jahrzehnten Verantwortung für die Wohnungspolitik tragen, beginnen aufzuwachen. Sie haben viel nachzuholen.
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