KOMMENTAR_
Er wollte und will für seine Leute möglichst wenig Kontakt mit dem Ausland, besonders mit dem verdorbenen Westen. Eine der größten Bedrohungen für die Jugend sieht er in sozialen Netzwerken im Internet. Dass die Menschen in seinem Land tatsächlich „seine“ sind und ihm gehören, gehört zu seiner verkehrten Weltsicht. Lukaschenko will nicht nur ein Land regieren, sondern über dessen Einwohner/innen bestimmen. Dass ein unübersehbarer und ständig wachsender Teil der 9,5 Millionen Menschen in Weißrussland den Mut hat, nach 26 Jahren der paranoiden Kontrolle durch den Präsidenten öffentlich zu zeigen, dass sie ihn nicht mehr ertragen, verlangt Respekt, nein, Bewunderung. Wie unerträglich dünn muss die Luft zum Atmen in Weißrussland schon geworden sein, dass die Verzweiflung den Menschen Kraft gibt, sich aus dem Würgegriff befreien zu wollen, trotz der Ankündigung des Machthabers, notfalls mit Militärgewalt für „Stabilität“ zu sorgen. Wie stabil ist ein Zustand, der nur durch rohe Gewalt erhalten werden kann?
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