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Gleichzeitig sollte man nüchtern beurteilen, worum es hier geht: Was der Papst propagiert, war in Österreich die Eingetragene Partnerschaft, die ursprünglich für gleichgeschlechtliche Paare geschaffen wurde. Die Zeit und die Rechtsentwicklung sind aber weitergegangen: Heute steht die zivilrechtliche Ehe in Österreich hetero- und homosexuellen Paaren offen.
Aber eine solche Ehe für homosexuelle Paare unterstützt der Papst offensichtlich nicht – weder im staatlichen noch im kirchlichen Bereich. Und über eine Segnung homosexueller Partnerschaften in einem Gottesdienst, für die es in der deutschsprachigen Kirche deutlich vernehmbare Stimmen gibt, hat der Papst soweit wir wissen auch nichts gesagt.
Diese genaue Unterscheidung ist deshalb wichtig, weil gerade zu Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus Dinge in seine Äußerungen hineinprojiziert wurden, für die dann die Bestätigung fehlte. Das hat auch zu Enttäuschungen geführt. Deshalb ist eine zurückhaltende Einordnung angesagt. Denn noch steht im offiziellen Katechismus der katholischen Kirche dasselbe wie vor 30 Jahren.
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