KOMMENTAR_
Konsumenten sollen für ihr Geld bekommen, was sie gerne hätten. Beim VKI – dem Verein für Konsumenteninformation – kümmern sie sich darum. Preis und Qualität sollten stimmen.
Jetzt testen sie dort auch, wie es um die Nachhaltigkeit eines Produkts steht. Es steht nicht schlecht um die Nachhaltigkeit von Klopapier in Österreich, wiesen die Konsumentenschützer neulich aus. Das ist gut so, denn lange stellte sich kaum jemand solche Fragen. Jetzt trennt man Müll, jetzt ist auch Reparaturfähigkeit wieder gefragt.
Und wie sieht es mit dem nachhaltigen Umgang unter Menschen aus? Da hat sich ja auch eine Haltung breitgemacht, die sagt: Wenn ich mich mit jemandem Probleme habe, gibt es ja andere! Ein Streit: Mit dir will ich nichts mehr zu tun haben! Eine Beleidigung führt rasch zum Bruch. Man ist ja nicht unbedingt aufeinander angewiesen, wie es früher etwa Ehepaare waren. Oder in Firmen: Man trennte sich schnell, wenn die Leistung nicht stimmte. Aber irgendwann merkt man: So unbegrenzt stehen neue Beziehungen und Verhältnisse auch nicht zur Verfügung.
Nachhaltig nicht nur mit Dingen, sondern mit seinesgleichen umzugehen: Das hieße, einander eine zweite und dritte und vierte ... Chance zu geben.
Versöhnung also. Man könnte dann erleben, was man es nach erfolgreicher Reparatur – sagen wir: einer Schreibtischlampe – erlebt: eine tiefere Art von Freude.
Wenn uns Nachhaltigkeit schon beim Klopapier wichtig ist, sollte sie uns nicht im Umgang mit Menschen noch viel wichtiger sein? Auch menschliche Beziehungen sind erneuerbar.
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