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Im meinem Keller lagern Mitschriften über Mitschriften. Beginnend mit der ersten Klasse Volksschule haben die meisten Hefte und Ordner meiner Schul- und Studienzeit „überlebt“. Die Themen in den Unterlagen mögen sehr vielfältig sein, aber eines haben alle diese Aufzeichnungen gemeinsam: meine grauenvolle Handschrift.
Dass ich eine Schrift „wie der Hahn am Mist“ habe, hat mir schon meine Volksschullehrerin attestiert, ohne daran etwas ändern zu können. Danach ist es nicht besser geworden, im Gegenteil: Irgendwann konnte ich das Gekrakel selbst nicht mehr gut lesen.
Da zumindest in meiner Schulzeit eine schöne Handschrift noch als „Visitenkarte“ für Ordnung und Sauberkeit galt, habe ich schon sehr bald begonnen, Texte, die ich aus der Hand gebe, möglichst mit Schreibmaschine oder Computer zu verfassen.
Insofern hat mir meine „Sauklaue“ eine Fertigkeit beschert. Noch wichtiger ist aber die Tatsache, dass man sich merken muss, was man später nicht mehr wird lesen können. Da ich nur einzelne Wörter rasch entziffern konnte, begann irgendwann das Gedächtnis die unleserlichen Teile dazwischen zu vervollständigen.
Das hat mir geholfen, wenn es darum ging, den Stoff zu lernen: Das meiste war schon gespeichert. Insofern tun mir zwar meine Lehrer:innen, die meine Schrift lesen mussten, heute noch leid. Ich selbst aber kann mich beim besten Willen nicht beklagen.
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