KOMMENTAR_
Zu „Die neue ksoe als Dialogplattform“ in Ausgabe Nr. 25:
Die Entscheidung zur Schließung der Katholischen Sozialakademie vor einem Jahr hatte – wie jetzt anlässlich der ‚Neugründung‘ sichtbar wird – keine finanziellen Gründe, sondern war offensichtlich inhaltlich motiviert. Die KSÖ war das sozialethische Aushängeschild der Katholischen Kirche und hat weit über diese hinaus gewirkt als klare Stimme für eine gerechte Sozial- und Wirtschaftsordnung. Das war manchen in der Bischofskonferenz offensichtlich ein Dorn im Auge, und es ist ihnen gelungen, alle Entscheidungsträger auf ihre Linie zu bringen. Dass alle Mitarbeiter/innen – ohne in irgendeiner Form einen Dialog zu führen – gehen mussten, lässt den Schluss zu, dass das bisherige in keiner Weise wertgeschätzt wurde. Nun steht die Kirche Österreichs in einer Zeit, in der die Fragen nach Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Gemeinwohl geradezu brennen, sozialethisch ziemlich nackt da. Dem neuen Direktor ist angesichts seiner Aufgabe nur alles Gute zu wünschen. (...)
Anna Wall-Strasser, Bundesvorsitzende KABÖ
Zum Leserbrief „Podcasts“ in Ausgabe Nr. 25:
Sr. Melanie Wolfers machte mich in einer liebevollen E-Mail auf meinen Fehler aufmerksam: Ich habe nämlich fälschlich behauptet, dass die Schwester bei den Themen „Entscheidungsfindung“ und „Mut“ mit keinem einzigen Wort auf Gott, Kirche, Sakramente, kirchliche Organisationen etc. verwiesen hätte. Ich zitiere aus der Antwort von Sr. Melanie: „In der dritten Episode zum Thema Entscheidungsfindung spreche ich ab der 23. Minute über die Frage, wie wir den Willen Gottes erkennen können.“ Eigenartigerweise steht die Episode „Einfach gut entscheiden!“ bei mir gleich nach dem Trailer an erster Stelle, und ich bin mir absolut sicher, vor einer Woche von „Einfach gut entscheiden!“ nichts am Bildschirm gesehen zu haben. Möglicherweise verlassen wir uns in den Anwenderprogrammen zu sehr auf die Ehrlichkeit der mit Algorithmen vollgestopften künstlichen Intelligenz (KI).
Anton Schwarzlmüller, Kremsmünster
In den Gasthäusern ist die Maskenpflicht schon längst aufgehoben worden. Der Mindestabstand braucht in den letztgenannten im Großen und Ganzen auch nicht mehr eingehalten werden, was natürlich begrüßenswert ist. In den Kirchen schaffen wir den Ein-Meterabstand locker, aber trotzdem müssen wir weiterhin mit FFP2-Masken vermummt den Gottesdienst mitfeiern. Wo bleibt hier die Gleichheit? Wahrscheinlich hat die Kirche keine Lobby im Hintergrund stehen, und ist auch nicht Mitglied beim mächtigen Wirtschaftsbund.
Johannes Röbl, Rainbach
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