KOMMENTAR_
Zum Schwerpunkt in Ausgabe 1:
Ich bin beeindruckt von der Art, wie die Kirchenzeitung in ihrer letzten Ausgabe den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. und Theologen Joseph Ratzinger gewürdigt hat. In vielfältigen Beiträgen, Kommentaren und persönlichen Erinnerungen wurde aus verschiedenen Perspektiven ein sehr interessanter Rückblick auf sein Leben und Wirken gehalten: ehrlich, wertschätzend, kritisch, nachdenklich stimmend. Für die Zukunft sollte es eine klare Regelung für zurückgetretene Päpste geben (Titel, Kleidung, Wohnort, Aufgabenbereich etc.), um Irritationen im öffentlichen Auftreten und Vereinnahmungen durch bestimmte Kirchenkreise zu vermeiden.
Mag. Ewald KREUZER OFS, Steyr
Was ich vermisse, ist zumindest ein Verweis auf die tiefe persönliche Freundschaft Papst Benedikts mit DDr. Gerhard Winkler, Zisterzienser aus dem Stift Wilhering.
Mag. Kurt Gruber, Bisamberg
Sehr irritiert mich, dass kirchliche Vertreter und die Medien „Unvollkommenheiten“ des verstorbenen Papstes betonen. Gilt das Wort von Chion von Sparta nicht mehr? „De mortuis nihil nisi bene.“ [Übersetzung: „Über die Toten soll nichts gesagt werden, wenn es nicht auf gute Weise geschieht.“]
Pfarrer Em. Dr. Karl H. Salesny, Wien
Was mich als (Ober-)Österreicher immer bewegt hat an Papst Benedikt, war seine Sprache. Obwohl Papst Benedikt aus Bayern stammte und somit als bayrischer Papst galt, war seine Rede keineswegs bairisch, sondern war nach Idiom und Klangfarbe (ober-)österreichisch. Leider berichten darüber keine Zeitungen. Vielleicht wäre es Ihnen als eine auch oberösterreichische Kirchenzeitung möglich, Licht in diese Sache zu bringen und den Gründen dafür nachzuforschen. Die Sprache dieses Papstes klang besonders berührend, wenn er in seiner Muttersprache zu Wort kam.
Helmut Höftberger, Grieskirchen
Gescheitheit schützt vor Fehlern nicht – diesen Satz könnte man auf Papst Benedikt anwenden. Er war ein unglaublich gescheiter Mensch, ein großer Theologe, auch war er ein durchaus liebenswürdiger Mensch. Zwei schwere Fehler muss man ihm aus meiner Sicht aber anlasten: Er hatte nicht die Größe, sich als Oberhaupt der Kirche für sexuelle Missbräuche in eben seiner Kirche zu entschuldigen, und er hat den Gleichberechtigungsprozess zwischen Mann und Frau, was den Zugang zu kirchlichen Ämtern betrifft, nicht vorangetrieben, sondern eher blockiert. Ist nicht Eva aus der Rippe Adams entstanden? Ein schöneres biblisches Bild für Wesensgleichheit kann es doch nicht geben! Das hat er leider nicht begriffen und auch sein Nachfolger (noch) nicht.
Karl Aichhorn, Mauthausen
Ermutigt durch den synodalen Prozess, in dem sich auch die Laien äußern sollen, möchte ich beherzt meine Meinung zur katholischen Kirche sagen. [...]
Warum werden Wiederverheiratete automatisch exkommuniziert, während Priester, die auch nicht ihrem Stand gemäß leben, weiterhin die Kommunion empfangen können? Gott sei Dank gibt es wenigstens die Möglichkeit, nach Aussprache mit einem Priester dieses Übel wieder zu beseitigen.
Warum dürfen verheiratete Männer nicht zu Priestern geweiht werden, wo doch Petrus selbst verheiratet war und zum „Fels“ (1. Papst) von Jesus selbst eingesetzt wurde? [...]
Warum dürfen Frauen nicht zu Priesterinnen geweiht werden, wo doch in den ersten christlichen Gemeinden auch Frauen als Gemeindevorsteherinnen erwähnt werden? [...]
Elisabeth Kartusch, Pregarten
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