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Die katholische Kirche in Deutschland hat eine neue oberste Laienvertreterin. Irme Stetter-Karp (65), Sozialwissenschaftlerin, wurde mit großer Mehrheit zur neuen Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) gewählt. Stetter-Karp will „leidenschaftlich für Reformen kämpfen“, ihr neues Amt sieht sie als politische und gesellschaftliche Aufgabe.
In ihrer Bewerbungsrede hatte Irme Stetter-Karp den synodalen Prozess „unverzichtbar“ genannt, um den „50-jährigen Reformstau“ zu lösen. Sie stehe für eine „diakonische Kirche, die Anerkennung der Menschenrechte und die Anerkennung von Vielfalt“. Allerdings setze einem die Kirche „in manchem Moment gehörig zu mit ihrer männerbündischen Beharrlichkeit, um nicht Starrsinn und Machtverliebtheit sagen zu müssen“, meinte sie. Weiters betonte Stetter-Karp, dass die Aufarbeitung der sexuellen Gewalt in der Kirche alle angehe.
Zugleich warnte Stetter-Karp: „Die binnenkirchliche Debatte darf uns nicht aufsaugen“. Die Katholiken könnten es sich nicht leisten, sich „weiter ins Abseits zu spielen“. Die neue Präsidentin folgt auf Thomas Sternberg. Knapp vier Jahrzehnte arbeitete Irme Stetter-Karp in verschiedenen Leitungsfunktionen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zuletzt als Caritas-Direktorin und Ordinariatsrätin für die soziale Arbeit ihrer Kirche in Württemberg. Zudem ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes und eine der Moderatorinnen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg.
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