KOMMENTAR_
Bis Ende dieser Woche kann noch ein Volksbegehren zum bedingungslosen Grundeinkommen in Höhe von 1200 Euro unterzeichnet werden. Auch wenn das grundsätzliche Konzept, unabhängig vom konkreten Volksbegehren, in Teilen der katholischen Kirche als unterstützenswert gilt, überzeugt es nicht: Es fehlt der Ansporn zum eigenen Schaffen. Dass jene, die dazu nicht in der Lage sind, unterstützt werden müssen, ist völlig klar. Es braucht die sozialen Netze unbedingt. Es ist auch gerecht, von jenen, die mehr leisten können, einen höheren Beitrag für diese Netze zu verlangen. Aber generell ohne Gegenleistung Geld zu verteilen, beeinträchtigt die Triebfeder des menschlichen Schaffens, wertet die Identitätsstifterin Arbeit ab und ist daher keine gute Idee.
Heinz Niederleitner
Generell sind wir Menschen nicht faul. Jeder hat das Bedürfnis, etwas zu leisten, zu schaffen, zu gestalten, sich kreativ einzubringen – in die verschiedensten Arbeitsbereiche. Aber das kann manchmal ausgebremst sein, weil so manche sich in unwürdigen und krankmachenden Arbeitsverhältnissen befinden und sich aus materieller Not schwer daraus befreien können, um sich zu entfalten. Dass niemand mehr in Armut leben müsste und es gerechterweise alle Menschen in der Gesellschaft erhalten würden – alleine das sind schon gute Gründe, die für ein bedingungsloses Grundeinkommen sprechen. Es macht Sinn, das Volksbegehren zu unterzeichnen.
Susanne Huber
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