BRIEF_KASTEN
Vergangene Woche war das Gemälde „Entkleidung Christi“ von El Greco in der Kirchenzeitung zu sehen. Neben diesem Meisterwerk hängt in der Sakristei der Kathedrale von Toledo Goyas mehr als 200 Jahre jüngere „Gefangennahme Christi“ .
Müde, aber mit Würde erscheint Christus auf dem Bild. Seine Züge sind ausgewogen, die Gesichter vieler Randfiguren, die Jesus offenbar nach vorne drängen, gleichen aber regelrechten Fratzen: ein Zeichen für Unvernunft. Nur ganz links im Bild ist eine besorgt blickende Figur (vielleicht Petrus) zu sehen. Der Hauptmann im linken Vordergrund scheint dem Soldaten rechts den Weg zu zeigen, auf dem Jesus abgeführt werden soll. Die verborgene Lichtquelle leutet Jesus und den ihm an der Schulter anfassenden Judas an. Dessen Gesicht ist grob gezeichnet wie jenes der beiden Soldaten. Sein weißes Hemd schimmert auch gelb, also in der Farbe des Soldatenmantels. Insgesamt erscheint Christus auf dem Bild zeitlos, sein Königtum ist nicht von dieser Welt (Joh 18,36), die anderen Figuren passen aber in Goyas Gegenwart. Das Bild entstand zeitgleich mit Goyas gesellschaftskritischen Caprichos.
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Ein deutscher Autor hat 1951 einen Roman über Goya veröffentlicht. Wie heißt er?
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Kirchenzeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz,
Lösung aus Ausgabe 43: „Robinson Crusoe“ von Daniel Defoe
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