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All diese traurigen Ereignisse! Die Zuversicht hat es schwer in diesen Zeiten. Mehr und mehr – scheint es – verfängt sich die Menschheit in den Eitelkeiten Mächtiger und ihrer Gefolgsleute. Ausgetragen werden sie in Kriegen und im verhängnisvollen Kalkül mit der Lüge. Das Misstrauen wächst. Die Sorge auch. Und die Angst. Kann das alles noch gut ausgehen? Vertrauen wird zum Risiko erklärt.
All die großartigen Erfindungen – für bessere Kommunikation beispielsweise – haben nicht dazu geführt, dass Menschen einander besser verstehen. Auch die Lüge steht und geht auf modernen Beinen.
Da wird es Ostern – und Christinnen und Christen feiern ihren Glauben an den Erlöser. „Erlöse uns!“ Könnte das nicht die Hoffnungsbitte unserer Zeit sein? Das Christentum baut und hofft auf Erlösung. Die eigenen menschlichen Fähigkeiten und Kräfte reichen nicht aus, um aus den gegebenen Verstrickungen herauszufinden. Der Erlöser-Glaube steht so in Spannung zu einer Haltung, die meint, selbst die Lösungen für all die Probleme finden und schaffen zu können.
Es ist gut, dass Menschen nach Lösungen suchen, noch besser, wenn sie sie auch finden. Erlösung ist etwas, das man nicht selbst zu schaffen vermag. Die wichtigsten Dinge des Lebens – man kann sie nicht einfach verhandeln, kaufen oder machen. Ob Friede, ob Freundschaft, ob Liebe: Man muss dafür empfänglich werden – und es an sich geschehen lassen. Das Leben selbst – es beginnt mit einem „Empfangen“ – wie eine erste Erlösung.
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