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Aber: „Mit denen reden wir nicht, mit ihnen haben wir nichts gemeinsam!“, sagen Leute. Im Kirchlichen ist dieses „Aus-dem Wege-Gehen“ ebenso verbreitet wie im Politischen. Charismatisch oder freikirchlich geprägte Leute wollen mit gewöhnlichen Pfarr-Christen wenig zu tun haben, umgekehrt auch nicht. Und in der Politik werden die Abgrenzungen schärfer und schärfer. „Mit diesen haben wir nichts gemeinsam“, sagen sie – und haben doch nichts weniger gemeinsam als die Welt, all die Probleme auf der Welt, die Heimat, die Zukunft. Mehr Grenzüberschreiter müsste es geben. Die Kirche und ihre Einrichtungen könnten gerade dies als Aufgabe sehen. Den Rost eingefahrener Verhältnisse lösen. Sich hinüberwagen. Menschen, die sich tatsächlich dem Dialog mit Andersdenkenden stellen, können es. Ein Arzt muss auch ins Krankenzimmer gehen, wenn er heilen will. Was hilft es, wenn man nur Seinesgleichen überzeugt, und andere gar nicht erreicht?
Ins Reden kommen, trotz allem und immer wieder! Argumente einwirken lassen. Im Gegenüber. Im Augenkontakt. Nur wer seinen eigenen Überzeugungen nicht traut, scheut solche Begegnung. Im Nahverhältnis geschehen die Wunder.
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DENK_WÜRDIG
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