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Durch die Ernennung von Papst Franziskus am 24. Oktober ist Pierbattista Pizzaballa nun höchster Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land. Laut Vatikan zählt das Bistum 321.500 lateinische Katholiken in 71 Pfarreien. Der 55-jährige Franziskaner gilt als leutselig und tatkräftig und als Kenner der konfliktträchtigen Realität im Nahen Osten. Laut dem Ordensmann befinde sich die gesamte Region im Umbruch. Konkret verwies er auf die Lage im Libanon und in Syrien. Die einzig mögliche Perspektive für Stabilität im Nahen Osten sei für Pizzaballa grundsätzlich die Zwei-Staaten-Lösung. Dies bleibe jedoch im Hinblick auf die aktuelle politische Situation ein Fernziel, da es zwischen Palästinensern und Israelis keinen Dialog und kein Vertrauen gebe. Um Dialog seien die Christen im Heiligen Land aber sehr bemüht, sagt der Franziskaner.
Geboren wurde Pierbattista Pizzaballa am 21. April 1965 in Cologno al Siero in der Diözese Bergamo. Er studierte Theologie in Rom und Jerusalem. Nachdem er 1990 zum Priester geweiht wurde, arbeitete Pizzaballa, der fließend Hebräisch spricht, zunächst als Seelsorger für die hebräischsprachigen Christen in Jerusalem. Zwölf Jahre lang war er danach Franziskaner-Kustos im Heiligen Land und damit oberster Hüter der katholischen Stätten. Der Italiener amtierte seit 2016 als Übergangsverwalter des Patriarchats von Jerusalem.
Bild: „Solange es für die palästinensische Frage, für das palästinensische Volk, keine klare und würdige Lösung gibt, gibt es auch keine Stabilität im Nahen Osten.“
Pierbattista Pizzaballa
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