KOMMENTAR_
Kalt wird es und Zeit, den Pullover aus dem Schrank zu holen. Aus vielen einzelnen Maschen besteht er. Wenn er von Hand gestrickt wurde, wird er zum kostbaren Stück. Da muss man zuerst um das Strickprinzip einer Masche wissen. Aber noch so viele Maschen: einzeln genommen sähen sie vielleicht interessant aus, wärmen würden sie nicht. Von der Kunst, ein Muster zu stricken, noch gar nicht zu reden. Auf die Verbindung kommt es also an: Wie eine Masche in die andere „verstrickt“ ist, Masche in Masche, Reihe für Reihe. Doch auch die fertige Reihe wärmt nicht. Sie bedarf der Verstrickung ineinander – und der Pullover wärmt und ist schön.
Strickkurse für das Miteinander täten gut: dass man lernt, sich nicht bloß einzeln zu sehen. Es geht um die Verstrickung zum Guten – dass Menschen nicht wie lose Maschen leben, jede für sich, höchstens grüppchenweise, sondern dass sie die Verstrickung wagen. Die kirchliche Soziallehre sagt es schlicht: Auf das „Gemeinwohl“ kommt es an. Wie warm es da werden kann. Wie schön es da wird. Achtgeben muss man auf solch kunstvoll verstrickte Menschlichkeit – damit keine Laufmasche sie zerstört.
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