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Eine Kirche, die einen Unfall hat, weil sie im Aufbruch ist, weil sie das Evangelium verkündet, ist besser als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit krank ist, sagte Franziskus beim Angelus-Gebet. Mit anderen Worten: Habt Mut!
Der Papst wäre gut beraten, das auch in den vatikanischen Ämterapparat hinein zu sagen. Denn am selben Sonntag wurde bekannt, dass die Glaubenskongregation die von erfahrenen Theolog/innen erarbeitete Stellungnahme des deutschen Ökumenischen Arbeitskreises für eine wechselseitige Teilnahme an Eucharistie- und Abendmahlsfeiern ablehnt. Nach der Instruktion zur Pfarrreform ist das heuer das zweite „Nein“ aus Rom zu Vorhaben aus Deutschland. Dort hat man einen mutigen synodalen Prozess begonnen. Angstmacher gibt es aber auch hier: Der konservative Kölner Kardinal Woelki zum Beispiel malt das Schreckgespenst der Abspaltung einer deutschen Nationalkirche von Rom an die Wand.
Dieses Szenario überzeugt aber nicht wirklich. Viel wahrscheinlicher ist derzeit ein von Rom zu verantwortendes Chaos – dann nämlich, wenn jeder in der Kirche macht, was er will, weil man mutlose und kleingläubige vatikanische Vorgaben guten Gewissens nicht mehr ernst nehmen kann.
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