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Die Gemeinschaften der Arche sind dafür bekannt, dass in ihnen Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammen leben. Begonnen hatte alles 1964, als der Kanadier Jean Vanier im französischen Trosly-Breuil mit drei beeinträchtigten Männern eine Gemeinschaft bildete. Doch der Weg des Diplomatensohnes dorthin war lang: Zunächst wählte der Junge aus katholischem Elternhaus den Dienst in der Marine, bis er erkannte, dass er nach einer geistlichen Berufung zu suchen hatte. Spirituell begleitet vom Dominikaner Thomas Philippe machte sich der in der Schweiz geborene Vanier auf den Weg, der ihn zum Abschluss eines Philosophiestudiums, nicht aber zur Priesterweihe führte. Schließlich erkannte er in behinderten Menschen jene Armut, in der Christus selbst zu finden ist – und dass diese Menschen ihn auch beschenken können.
Die Arche war nicht ökumenisch geplant. Indem sich durch Kontakte Vaniers weltweit weitere Gemeinschaften bildeten (heute rund 150), weitete sich die Arche auch konfessionell. Offiziell ist Vanier seit 1981 einfaches Mitglied, doch durch Vorträge und Bücher wirkt er weiter. 2015 wurde ihm der Templeton-Preis verliehen. In Österreich ist die Arche in St. Jodok (Tirol) vertreten.
Buchtipp: Kathryn Spink: „Jean Vanier und die Arche“, Tyrolia-Verlag
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