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In der Erzdiözese Detroit (USA) wurde das aber sehr ernst genommen. Dort stellte ein Priester durch ein Familienvideo fest, dass er mit den Worten „Wir taufen“ getauft wurde. Da das nach römischer Lesart ungültig ist und alle darauf aufbauenden Sakramente nichtig sind, wurden dem Priester binnen kurzer Zeit erneut Taufe, Firmung, Diakonen- und Priesterweihe gespendet. Nach dieser Ansicht sind dann auch die Eucharistiefeiern des Priesters (soweit nicht konzelebriert wurde) und jede Sündenlossprechung ungültig, Taufen sind aber gültig (das kann auch ein Nichtchrist, offenbar ist die Hauptsache, dass er „Ich“ und nicht „Wir“ sagt), die Trauungen werden von der Diözese einzeln geprüft.
Angesichts dieses Durcheinanders ist zu fragen, ob Rom und Detroit keine anderen Probleme haben, als Menschen zu verunsichern. Soll jetzt jeder alte Filme suchen und die Gültigkeit seiner Taufe kontrollieren? Muss ich Zweifel haben, weil es von meiner Taufe nur einen Super-8-Stummfilm gibt?
Natürlich sind diese Fragen absurd angesichts eines vernünftigen Glaubens: Gott ist hoch erhaben (Jes 55,9) über bigotte Kleinkrämerei; der Geist macht lebendig, nicht der Buchstabe (2 Kor 3,6).
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