KOMMENTAR_
Woche 2 des Jahres 2022.
Man braucht keine Zahlenmystik, um das schön zu finden. Es wird heuer viele schöne Daten geben wie den 20.2.2022. Und es wird interessante Jahrestage geben: Vor 70 Jahren wurde der wiederaufgebaute Stephansdom mit seiner neuen Pummerin geweiht, vor 30 Jahren die Hilfsaktion „Nachbar in Not“ gegründet, vor 100 Jahren die Sowjetunion. Vor 25 Jahren ist Mutter Teresa gestorben, vor 100 Jahren Kaiser Karl I. Woran wird man sich 2072 im Rückblick auf 2022 erinnern?
Manche Schlagzeilen ähneln noch denen von 2021. Eine fünffache Mutter wird von ihrem Mann erschossen, tote Kleinkinder spült das Mittelmeer an den Strand. Im Kommen ist der Telefonbetrug. Die Täter nützen Vertrauen und Hilfsbereitschaft ihrer Opfer geschickt aus, besser gesagt gemein. Was „Omikron“ bringt, ist noch ungewiss, aber 40.000 Leute wollen Covid nicht mit Maßnahmen, sondern mit Dagegensein bekämpfen. Wogegen genau, bleibt hinter Phrasen verborgen, um eine Impfung geht es höchstens vordergründig.
Was davon 2072 im kollektiven Gedächtnis sein wird, wissen wir nicht, es ist aber auch nicht das Wichtigste.
Das nicht Erinnerte hat oft die größte Gestaltungsmacht.
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