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Der denkmalgeschützte Meierhof ist ein barocker Vierkanthof mit einem südwestseitigen Risalit (Vorsprung vor der Fassade) und einer nordostseitigen Scheune. Zwischen diesen Trakten sind Wirtschaftsgebäude angeschlossen. Die Entstehungszeit ist in einem Zierrahmen an der Fassade auf das Jahr 1768 datiert. Früher wurde das Gebäude zu wirtschaftlichen Zwecken genutzt, bis ins 20. Jahrhundert auch zum Wohnen. Heute werden nur kleine Teile des Wirtschaftshofs für landwirtschaftliche Nutzung gebraucht. Der gesamte Komplex ist baufällig.
Um überhaupt zu wissen, was und wie die Sanierung zu erfolgen hat, muss im Vorfeld eine genaue Begutachtung erfolgen. Die Befundung nehmen in diesem Fall Andreas Rieder und Kerstin Fischbacher vor. Beide studieren an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Ihr Fachbereich lautet Konservierung und Restaurierung. „Zwei Wochen im Monat bin ich nun im Stift Reichersberg und kann dort auch wohnen. Ich untersuche die Fassade. Leider ist der Ziegelbau ziemlich morsch und von Feuchtigkeit zerfressen.“ Stück für Stück arbeitet er sich in den nächsten Wochen vor und beginnt mit der Sockelleiste. Dort wird er den Putz entfernen, damit eine Trocknung möglich ist. „Die Ursache für die Schäden ist das fehlende Gesims. Die Fassade ist Regen und Wetter ausgesetzt“, erklärt Rieder. Dadurch gibt es Mikroorganismen wie etwa Algen, die dem Gebäude zusetzen.
Im Rahmen der Diplomarbeit wird er Bauforschung betreiben, neben der Bestandsaufnahme erfolgt auch eine Kartierung der Schäden an der Fassade. Putzaufbau und historische Farbgestaltungen sind das Spezialthema von Rieder. Seine Kollegin befasst sich mit den Holzfenstern des Gebäudeteils. Wie sind diese ausgeführt, wie ist ihr Zustand? – Dem geht Fischbacher in ihrer Diplomarbeit nach. Die Forschungsgebiete werden zum Beispiel vom Bundesdenkmalamt oder von Dozent/innen an der Uni vorgeschlagen. Unterstützt werden die Studierenden vom Diözesanbauamt Linz, dem AugustinerChorherrenstift Reichersberg und den Innviertler Bautechnikern.
Letztlich geht es darum, die historische Substanz zu bewahren und ein Nutzungskonzept zu erstellen. Ziel ist, mit den Erkenntnissen der Studierenden das Gebäude zu sanieren und einen Käufer für den Meierhof zu finden.
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