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Die herrliche Umgebung, in der wir leben, ist uns so selbstverständlich, dass wir oftmals vergessen, sie dankbar zu bewundern und uns darüber zu freuen. Vor der Haustüre beginnen bei uns Wanderungen für jeden Anspruch. Auf allen Wegen treffen wir Kreuze am Wegrand, Marterln, Bildstöcke, Kapellen oder Gipfelkreuze, Zeugnisse des tiefen Glaubens der Menschen, die vor uns gelebt haben.
Ein besonderes Kleinod ist die Radstattkapelle. Sie steht versteckt im Wald, am kürzesten Übergang von Oberwang nach Mondsee in 994 Meter Seehöhe.
Was ist es, das Orte wie die Radstattkapelle so besonders macht? Es ist befreiend, aus der Enge der eigenen vier Wände auszubrechen, frische Luft zu atmen und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. In größerer Höhe ist der Mensch nicht nur dem Himmel näher, er sieht auch mehr und hat einen besseren Überblick. Das gilt oft auch für scheinbar unlösbare Problemchen, um die wir, uns oft selbst bemitleidend, kreisen. Nach einem ordentlichen Durchschnaufen findet man nicht selten selbst neue Lösungsmöglichkeiten.
Die Kapelle am Berg lädt ein, die Sorgen oder Freuden Gott zu sagen, um seine Hilfe zu bitten, ihm für all das Schöne und Gute zu danken. Eine Rast an dem Ort, der vielen so vertraut ist, lässt zur Ruhe kommen. Hier die persönlichen Fragen zu durchdenken, die Sorgen abzuladen, ist, als würde man sie einem guten Freund anvertrauen.
Info: Die beiden Bände „Orte des Glaubens“ sind im Klosterladen der Basilika um je € 19,– zu erwerben. Dazu gibt es einen Wanderführer und eine Wanderkarte, in der alle öffentlich zugänglichen „Orte des Glaubens“ eingezeichnet sind.
Interview
Eine Frage an Annelu Wenter aus Mondsee.
Warum ist es Ihnen wichtig, alte Kunst am Leben zu erhalten und zu zeigen?
Annelu Wenter: Seit ich meine Recherchen bezüglich der „Orte des Glaubens“ begann, konnte ich sehr viele spannende „Geschichten“ erfahren. Jedes Objekt hat für einzelne Menschen eine besondere Bedeutung. Einige Objekte werden seit Jahrzehnten – manche sogar seit Jahrhunderten – betreut, immer wieder renoviert, oftmals aus baulichen Gründen versetzt, aber stets
geachtet. Manche Informanten, die mir interessante Details aus der Vergangenheit berichtet haben, sind bereits verstorben. Ich erachte es als sehr wertvoll, die Berichte schriftlich festhalten und so für die Nachwelt bewahren zu können.
Kunst, die Menschen wichtig, lieb und teuer ist, stellt die KirchenZeitung in dieser neuen Reihe vor. Kunst, Musik und Literatur begleiten uns ein Leben lang. Manchmal entdecken wir sie zufällig, manchmal führt uns jemand an sie heran. Sie können trösten, aufrütteln, versöhnlich stimmen. Die KirchenZeitung lädt 2019 ausgewählte Personen ein, auf Spurensuche zu gehen: Annelu Wenter hat in Mondsee viele „Orten des Glaubens“ gefunden und beschrieben.
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