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Der Kirchenhistoriker Rupert Klieber aus Wien ist ein geschätzter Gesprächspartner, auch der Kirchenzeitungen. Zuletzt hat er zum Thema „Ende des Ersten Weltkriegs 1918“ ein Interview gegeben. Zum 60. Geburtstag Kliebers hat Markus Holzweber, einer seiner Schüler, nun eine Festschrift herausgegeben. Aus oberösterreichischer Sicht besonders interessant ist ein Beitrag von Helmut Wohnout über Franz Fellinger. Der Priester der Diözese Linz – er stammt aus St. Thomas (Bezirk Grieskirchen) – war von 1900 bis 1906 im österreichischen Hospiz in Jerusalem tätig und von 1913 bis 1940 dessen Rektor. Seine umgängliche Art haben ihn zu einem Brückenbauer zwischen den rivalisierenden nationalen und kirchlichen Gruppierungen des Heiligen Landes gemacht. Als die Engländer im Dezember 1917 Jerusalem einnahmen und der Lateinische Patriarch, das Oberhaupt der katholischen Kirche der gesamten Region, die Stadt verlassen musste, wurde Fellinger die Leitung des Patriarchats übertragen. In den folgenden Monaten nahm er mit großem Geschick seine Aufgabe wahr. Dass das Hospiz in den Wirren der Nachkriegszeit im Besitz der österreichischen Kirche blieb, ist Rektor Fellinger zu verdanken, der 1929 auch zum Weihbischof des Lateinischen Patriarchats ernannt wurde. Die Festschrift spannt einen weiten Bogen an Themen, der vom frühchristlichen Mönchtum bis zum Umgang von Österreichs Bischöfen mit (ehemaligen) Nationalsozialisten nach Kriegsende reicht.
Von der Kunst der Sprache. Aus dem Alltag eines Kirchenhistorikers. Festschrift für Rupert Klieber. Markus Holzweber (Hg.), 516 Seiten, ISBN 978-3-902752-60-4.
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