Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Ein großformatiges Meditations- und Lesebuch mit dem Titel „Freu dich, meine Seele“ hat Eva Brandeis herausgebracht. Es enthält Texte, die zum Nachdenken anregen. Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen sind die Bibel und der Alltag. Von der Schöpfung, der Vertreibung aus dem Paradies, den 10 Geboten und dem Kreuzweg bis zu den 14 Nothelfern stellt sie Betrachtungen an, die das eigene Dasein reflektieren. Dabei geht es nicht um Exegese und biblisches Wissen, sondern darum, was etwa Schöpfung, Vertreibung heute im eigenen Leben heißt. Zehn philosophische Betrachtungen bilden den zweiten Teil des Bandes. Mit schönen Fotografien wie hier „Auge im Stein“ (Bild rechts) und grafisch aufwendig gestaltet ein Buch zum Nachsinnen für stille Stunden.
Eva Brandeis: Freu Dich, Meine Seele. Geschichten in Bildern erzählt, € 27,–, Info: www.brandeis.at
„Die Stirn bieten“ – das ist ein schöner Ausdruck. Nur wenn wir aufrecht stehen, können wir die Stirn bieten, schreibt Michael Köhlmaier im Nachwort des Buches, das der Unternehmer Bernhard Kreutner über Heinrich Maier, Wiener Diözesanpriester und NS-Opfer, verfasst hat. DDr. Maier, geboren 1908 in Großweikersdorf, war eine herausragende Persönlichkeit mit Beziehungen quer durch alle Gesellschaftsschichten. Er gehörte zu den Gründern einer katholisch-konservativen Gruppe, die von Historikern „als die vielleicht spektakulärste Einzelgruppe des österreichischen Widerstandes“ bezeichnet wird. Maier wurde im März 1944 in Wien-Gersthof verhaftet und nach Folter in der Gestapohaft und im KZ Mauthausen am 22. März 1945 in Wien enthauptet. Der Autor präsentiert die Lebensgeschichte Maiers in Romanform und fügt Sachkapitel über Kirche und Nationalsozialismus, Widerstand und die Nachkriegszeit an. Das Buch ist eine leicht lesbare Biografie, deren erzählender Teil ebenfalls auf historischen Recherchen beruht.
Bernhard Kreutner: Gefangener 2959. Das Leben des Heinrich Maier – Mann Gottes und unbeugsamer Widerstandskämpfer. Mit einem Nachwort von Michael Köhlmaier. Salzburg-München 2021, 256 Seiten, € 24,–
Kulturwissenschafterin Elisabeth Lechner hinterfragt in ihrem Buch „Riot, don‘t diet“ auf schonungslose und gründliche Weise den Begriff der Schönheit. Sie verlangt nichts weniger als eine Revolution mit dem Ziel, eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen, die dicke, schwarze, alte, behaarte, queere oder behinderte Menschen nicht mehr diskriminiert. Sie gibt Beispiele von Menschen, die sich gegen den heteronormativen Schönheitswahn wehren, und legt selbst einen 5-Punkte-Plan vor, wie die von ihr geforderte Schönheitsrevolution gelingen kann. Sie geht dabei recht kompromisslos vor, was manchen Leser/innen unter Umständen zu radikal erscheinen mag, doch das Buch kann durchaus als Aufforderung gesehen werden, entweder die eigenen Vorurteile zu hinterfragen oder, wenn man selbst von Diskriminierung oder Hass betroffen ist, sein Selbstbewusstsein zu stärken.
Elisabeth Lechner: Riot, don‘t diet! Aufstand der widerspenstigen Körper. Wien: Kremayr&Scheriau 2021, 240 Seiten, € 22,–
Alfred Berghammer ist nach seiner Pensionierung den Jakobsweg gegangen und hat sich zehn Jahre später – mit 70 – noch einmal aufgemacht. Er beschreibt, was er Tag für Tag erlebt hat, was den Alltag eines Pilgers ausmacht und was ihm durch den Kopf gegangen ist. Im Unterschied zu der Mehrheit derer, die den Jakobsweg gehen, war der Autor ein religiös motivierter Pilger und erzählt auch von beeindruckenden Gottesdiensten. Seine Bilanz ist klar: „Die Freude und Dankbarkeit, dass mir in meinem Alter noch eine so gnadenvolle Zeit geschenkt wurde, hält unvermindert an.“
Alfred Berghammer: Ich will noch einmal. Wieder auf dem Jakobsweg. Salzburg 2021, 143 Seiten, € 19,95
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN