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„Zu ebener Erde und erster Stock“ heißt eine sozialkritische Posse von Johann Nepomuk Nestroy. Gemeinsam ist den Figuren des Stücks, dass ihnen das Dach über dem Kopf bleibt. Den Hauptpersonen des Dokumentarfilms „Zu ebener Erde“ von Birgit Bergmann, Steffi Franz und Oliver Werani geht es meist anders: Sie sind obdachlos, nur einer der Betroffenen lebt dauerhaft in einer Einrichtung. Der Film begleitet Menschen in Wien, die oft übersehen werden, die am Rand leben: am Rand der Straße, des Flusses, des Waldes – der Gesellschaft. Mit fünf sehr unterschiedlichen Personen kommt die Zuseherin/der Zuseher näher in Kontakt: Katka und Laco kommen aus der Slowakei und betteln, der alte Herr Birkner war angeblich bei der Fremdenlegion, Micha Jölly, der im Laufe der Dreharbeiten verstarb, war an AIDS erkrankt. Und da ist noch die resolute Hedy, bei der aber nicht klar wird, warum sie obdachlos ist. Hier liegt auch das Manko des Films: Die Zuseherin/der Zuseher lernt die fünf Personen in Situationen kennen – und das ist bei Laco angesichts von Alkohol und rüdem Benehmen nicht angenehm. Aber der Film taucht nie in die Lebensgeschichten ein. Auch Überblicksinformationen werden nicht geboten. Insofern bleibt er trotz guter Ansätze etwas an der Oberfläche hängen.
Ab 28. September im Kino
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