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Arbeitete sich Nick Cave vor drei Jahren bei „Skeleton Tree“ schonungslos am eigenen Schmerz über den Verlust seines Sohnes ab, so transzendiert er in „Ghosteen“ diese Tragödie. „Ghosteen“ ist die Reise ins Paradies. Allein schon das Cover, auf dem Löwen neben Lämmern friedlich koexistieren und die Szenerie von gleißendem Sonnenlicht durchtränkt wird, deutet Himmlisches an. Doch der Weg dahin war bei Cave schon immer ein steiniger, bei dem Leid und Glück Hand in Hand gehen.
„Ghosteen“ ist ein leises, ja schemenhaftes Album, durchtränkt von Geisterhaftem. Die Gitarren und das Schlagzeug schweigen (beinah), Synthesizersounds legen einen hellen Klangteppich aus, auf dem Cave mit ungewohnt hoher Stimme zu schweben scheint. Der „Spinning Song“ ist der erste Lichtbringer, wenn Cave immer wieder, einem Mantra gleich, „And I love you / Peace will come /
A time will come“ singt. Danach beginnt ein Wandeln zwischen Verzweiflung und Hoffnung, ehe sich im sakralen „Sun Forest“ die Kinder Richtung Sonne aufschwingen: „Come on everyone, come on everyone / A spiral of children climbs up to the sun /
To the sun, to the sun, taking everyone“. „Ghosteen“ ist ein Geschenk – frohe Weihnachten!
Bewertung: 4 von 5 Sternen
Nick Cave And The Bad Seeds – „Ghosteen“ (erschienen bei Awal Recordings)
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