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Alle meine Lieben werden zu Geburts- und anderen Festtagen mit Büchern beglückt. Das hat schon lange Tradition und ich hoffe, dass die Enttäuschung groß wäre, wenn es einmal keine Buchgeschenke gäbe.
Da ich auch immer wieder von Bekannten um Lesetipps gefragt werde, hier einige meiner Favoriten der vergangenen Jahre: vier Coming-of-Age-Romane.
Das Buch von Una Mannion mit dem Titel „Licht zwischen den Bäumen“: Aus der Sicht der 15-jährigen Libby wird das Chaos geschildert, nachdem der Vater die Familie verlassen hat.
Una Mannion, Licht zwischen den Bäumen, Steidl Verlag, Göttingen 2021,
337 Seiten, € 24
In Bernhard Wells Buch „Hard Land“ geht es um das Erwachsenwerden eines 15-Jährigen. Mit Wehmut nimmt er Abschied von seiner Kindheit und auch von seiner Mutter.
Bernhard Wells, Hard Land, Diogenes Verlag Zürich 2021, 338 Seiten, € 24,90
Auch in „Der große Sommer“ von Ewald Arenz geht es ums Erwachsenwerden. Frieder muss für die Nachprüfungen lernen. Unterstützung bekommt er von seinem Großvater.
In diesem Sommer nähern sich Großvater und Enkel an, und beide versuchen, einander zu verstehen.
Ewald Arenz, Der große Sommer, Dumont Buchverlag, Köln 2021, € 20,90
In Mary Lawsons „Rückkehr nach Crow Lake“ müssen vier Geschwister ihr Leben meistern, nachdem sie ihre Eltern durch einen Autounfall verloren hatten. Die Geschichte handelt im Norden Kanadas und beeindruckt auch durch großartige Naturschilderungen.
Mary Lawson, Rückkehr nach Crow Lake, Penguin Random House Verlagsgruppe, München 2021, 317 Seiten, € 11,95
Zwei Bücher über großartige Frauen möchte ich ebenfalls hier vorstellen, zuerst Barbara Goldsmiths „Marie Curie“: Wie schwer es vor 120 Jahren für eine Frau war, als Wissenschafterin ernst genommen zu werden, welche Opfer es erforderte und wieviel Beharrlichkeit und Ausdauer, das wird beeindruckend geschildert.
Barbara Goldsmith, Marie Curie, Piper Verlag München 2020, 253 Seiten, € 11,90
Ein weiteres Buch ist von Bonnie Garmus: „Eine Frage der Chemie“. Dieser beeindruckende Roman war das gesamte Jahr 2022 in den Bestenlisten. Eine Neuauflage ist soeben erschienen, auch 60 Jahre nach Marie Curie ist es immer noch fast unmöglich, dass Frauen in der Wissenschaft ernst genommen werden.
Bonnie Garmus, Eine Frage der Chemie, Piper Verlag, München 2022, 464 Seiten, € 26
Und eine Neuerscheinung gibt es dieses Mal zum Abschluss: Die Kärntner Autorin Silvia Pistotnig erzählt in ihrem Buch die Familiengeschichte in einem Dorfwirtshaus über drei Generationen aus der Sicht von Großmutter Johanna, Mutter Marianne und Tochter Gertrud.
Jede dieser Frauen hat ein besonderes Talent, wie sie damit umgehen und wie das Leben mit ihnen umgeht, wird in dem Roman fesselnd beschrieben. Da ist Großmutter Johanna, deren musikalische Begabung vom Dorforganisten erkannt und anfangs auch gefördert wird, doch die 1930er Jahre sind ein Wendepunkt in ihrem Leben und sie wird Wirtin in einem kleinen Gasthaus, das Wohl der Gäste bestimmt ab nun ihr Leben. Auch Tochter Marianne hat ein besonderes Talent, sie liebt Zahlen, und in ihrer kargen Freizeit neben dem Bewirten der Gäste rechnet sie die Aufgaben aus dem Mathematikbuch ihres Sohnes.
Enkeltochter Gertrud hat wieder eine spezielle Begabung: Sie ist eine talentierte Ballspielerin, Fußball ist ihre Leidenschaft, doch auch sie kann dies nicht ausleben.
Diese drei Biografien werden abwechselnd und spannend geschildert. Fast scheint es, als wären Johanna, Marianne und Gertrud mit ihrem Talent in der falschen Zeit und am falschen Ort. Und dennoch lässt es uns nicht deprimiert, sondern neugierig und hoffnungsvoll zurück.
Ein sehr berührendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, ist man erst Gast bei diesen drei Wirtinnen.
Silvia Pistotnig, Die Wirtinnen, Verlag Elster & Salis, Wien 2023, 353 Seiten, € 25,50
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