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Der Salzburger Seelsorger Richard Frasl steht als Quidditch-Spieler und Spielertrainer des "Quidditch Austria Nationalteams" in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft (15. und 16. Juli 2023) in Richmond, Virginia (USA). "Mein Glaube stärkt mich persönlich und gibt mir die Gewissheit, unabhängig von Ergebnissen geliebt zu werden bzw. einen Wert zu haben": Das betonte er im Interview mit der Nachrichtenagentur Kathpress.
Quidditch ist eine gemischtgeschlechtliche Vollkontakt-Sportart, eine Mischung aus Handball, Völkerball und Rugby. Tore können sowohl von hinten als auch von vorne mit dem "Quaffel", einem Volleyball, erzielt werden. Bekannt wurde die Sportart durch J. K. Rowlings "Harry Potter". In Österreich gibt es derzeit sieben Quidditch-Teams sowie Kinder-Trainings ab acht Jahren.
Als Teil eines fünfköpfigen Trainerteams hat Frasl die WM-Vorbereitung kürzlich in Salzburg mit einem ersten Trainingswochenende gestartet. Bis zur Weltmeisterschaft stehen monatliche Wochenend-Treffen abwechselnd in den größten Städten mit Quidditch-Teams am Programm: Salzburg, Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Am Samstag, 3. Dezember (10 bis 17 Uhr) und Sonntag, 4. Dezember (9 bis 19 Uhr) trainiert das Nationalteam im ASKÖ Bewegungscenter (Hölderlinstraße, Linz-Urfahr). Interessierte sind eingeladen, vorbeizukommen und zuzusehen.
"Mit Leib und Seele" arbeitet Frasl als Pastoralassistent in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) der Erzdiözese Salzburg, "weil hier eine moderne, liberale, kreative und geschlechtergerechte Pastoral im Herzen Salzburgs möglich ist". Solche Plätze sollte es mehr in der Kirche geben, ist der Bachelorstudien-Absolvent der Bereiche Medienmanagement sowie Lehramt für Germanistik und Theologie überzeugt. Er versuche, sich durch Nächstenliebe auf Jesu Spuren zu begeben. "So kann Gott sichtbar werden, ohne großartig zu missionieren." Frasl zitierte aus der Bibel: "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!"
Das Thema Gleichberechtigung, dem sich der Sport besonders verschrieben hat, liegt ihm am Herzen. In Salzburg läuft der Kapitän der "Fortress Falcons" mit Regenbogenschleife auf und würde das auch im Nationalteam tun. Sein Motto "Quidditch is life" steht für die Werte der Sportart: Gemeinschaft und die Gleichberechtigung der Geschlechter.
Die monatlichen Nationalteamtrainings am Wochenende sind für alle offen, betonte er. Samstagabends gibt es regelmäßig "Socials", die den Austausch untereinander und das Kennenlernen abseits des Sportplatzes fördern sollen. Sport generell sorge für mentale und körperliche Gesundheit sowie bei längeren Laufeinheiten für Meditation. Andererseits liebe er ab und zu Wettkampfsituationen mit unklarem Ausgang. Das mache das Leben deutlich bunter.
Quidditch ist eine Mischung aus den Sportarten Handball, Völkerball und Rugby. Von der Spieldynamik her ist die Sportart laut Frasl am ehesten mit Eishockey vergleichbar. "Man muss Quidditch einfach einmal gesehen haben", zeigte er sich fasziniert. Die Einzigartigkeit bestehe darin, Tore von hinten und von vorne mit dem "Quaffel" (Volleyball) erzielen zu können. Drei "Bludger" (Dodgebälle), mit denen Spielende abgeworfen werden können, sorgen für Unruhe im Spiel. Zudem laufen alle mit einem etwa Ein-Meter-Stock zwischen den Beinen als "Handicap" herum. Er darf nicht auf den Boden fallen, sonst ist man kurzfristig "off broom", wie es in der Fachsprache heißt, und gilt als vom Besen gefallen, erklärte Frasl weiter. Nach 20 Minuten kommt der "Schnatz" aufs Feld, ein eigener Schiedsrichter ohne Besen. An seiner Hose baumelt hinten eine Socke mit Tennisball, den sich die beiden "Suchenden" der Teams schnappen müssen. Das könne brutal sein und sei mit Ringen vergleichbar.
Berührungsängste seien im Quidditch fehl am Platz, da es sich um einen Vollkontakt-Sport sieben gegen sieben handelt. Allem voran sei die Sportart enorm lauflastig: "Laufen ist die Basis - eine zweite Philosophie von mir, die meine Spielerinnen und Spieler gebetsmühlenartig von mir zu hören bekommen."
In Österreich gibt es insgesamt sieben Teams in Salzburg, Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Krems. Frals hofft, dass bald mehr Teams und Städte dazukommen.
Zum Quidditch kam Frasl bei einem Ausflug als Firmpate nach Wien. Nach einem Probetraining auf der Donauinsel habe er vor Ort voller Begeisterung gesagt, "dass sie mir ein Jahr geben sollen, bis es ein Team in Salzburg gibt". Im Jänner 2019 startete er mit den "Fortress Falcons" in der Mozartstadt. Heuer gab es erstmals eine Teilnahme an der "Central European Quidditch League" mit Teams aus Österreich und einigen Nachbarländern.
Für das Nationalteam hat er im Sommer erstmals acht Länderspiele bei der Europameisterschaft in Irland bestritten und war daneben auch Manager des Teams.
In Salzburg wird ab Dezember erstmals zweimal pro Woche im Sportzentrum Mitte bei der Sportunion trainiert. Derzeit trainieren dort 17 Kinder und rund 20 Mitglieder zwischen 14 und 35 Jahren. Interessierte können sich über Instagram, Facebook oder direkt bei Richard Frasl melden. Mitgliedsbeitrag sind 40 Euro pro Semester.
Quidditch finanziert sich in Österreich "mehr oder weniger über uns selbst", erklärte Frasl. Das Nationalteam sei daher über jede Unterstützung froh, die es für die teure Reise nach Amerika auftreiben kann. Es werde sich noch intensiv auf die Suche nach Sponsorinnen und Sponsoren begeben. Auch die Nationaltrikots in Rot (heim) und Blau (auswärts) sollen zur Unterstützung der Spielenden bei einer "Shirt Sell Challenge" in Varianten zum Verkauf angeboten werden.
Infos: www.facebook.com/fortressfalcons und https://quidditch.at
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