Neben dem Waldviertler „Schuhrebellen“ rockten an dem Abend die Musiker „BEDA mit Band“ die Bühne. Die vorwiegend gesellschaftskritischen Songs, unter anderem zum Umgang mit Flüchtlingen, harmonierten perfekt mit Heini Staudingers Ausführungen. Dieser sorgte im Schloss Zell an der Pram für einen unterhaltsamen Vortragsabend, auf dem er das Publikum auf einen Streifzug durch sein bewegtes Leben mitnahm.
Der gebürtige Schwanenstädter wuchs als Sohn eines Greißler-Ehepaars auf. „Grüßen, Kopfrechnen und Dienen“, diese drei Dinge habe er in der Schwanenstädter University of Economics, wie er das Geschäft seiner Eltern nennt, gelernt. Die Dankbarkeit dafür fand seine Adressatin direkt im Publikum, weil auch Heini Staudigers Mutter den Ausführungen in Zell lauschte. Als Jugendlicher brach er mit einem Freund nach Afrika auf – mit dem Moped. Dies brachte ihm viele Einsichten: „Es gibt im Leben nichts Wichtigeres als das Leben.“ Geld und Güter sind für Heini Staudinger nachrangig. „Mit jedem Nuller in der Bilanz kann man zufrieden sein, weil das bedeutet, dass man alle Rechnungen bezahlen kann und das Auskommen findet“, betonte er. Der langjähriger Chef der Waldviertler Schuhfabrik hielt ein Plädoyer gegen die Wegwerfgesellschaft und stellte seine Firmengrundsätze vor. Das Wichtigste sei der Mut, der zweite Grundsatz ebenso wichtig, nämlich nicht „deppat“ zu sein, sondern klug. Drittens solle man sich von der Liebe leiten lassen. Und damit die Welt eine bessere werden kann, sollte man nicht den Zwängen, sondern den Sehnsüchten folgen. Positiv stimmte Staudinger das Ergebnis seiner kleinen Umfrage, wie viele Menschen im Publikum Waldviertler Schuhe tragen. Fast ein Drittel der Anwesenden im Saal hatte ein Erzeugnis von Staudingers Fabrik an den Füßen. Ein Vielfaches des einen Prozent Marktanteil der „Waldviertler“ in Österreich.
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