Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Das Corona-Virus findet sich seinen Weg um die Welt. Währenddessen sind die Menschen damit beschäftigt, den richtigen Umgang damit zu finden. Die Sozialethikerin Petra Steinmair-Pösel zeigt den Widerspruch auf, den sie dabei meistern müssen: Räumlichen Abstand halten und sich gleichzeitig nicht aus den Augen verlieren. Sie ist froh, dass in Österreich nicht nach Sündenböcken gesucht wird, die angeblich an der Verbreitung der Krankheit schuld wären. „Es ist wichtig, die anderen Menschen nicht als potentielle Gefährder zu sehen. Auch ich könnte die Gefahr für andere in mir tragen.“
Zusammenhalt funktioniert üblicherweise mit räumlicher Nähe. Diese ist eingeschränkt. Trotz der Distanz ist jedoch eine Haltung der Verbundenheit möglich. „Ich kann Interesse zeigen, wie es anderen geht“, schlägt Steinmair-Pösel vor. Durch abgesagte Termine würden Kapazitäten frei. „Ich kann mir überlegen, wen ich wieder einmal anrufen könnte, mit wem ich ganz bewusst den Kontakt pflegen möchte.“ Besonders wichtig sei es, die stark gefährdete Altersgruppe nicht sich selbst zu überlassen, sondern zu unterstützen. Und den Menschen zu danken, die nun unter Hochdruck arbeiten – im Supermarkt, im Krankenhaus oder im Labor.
Während Menschen auf liebgewonnene Alltagsrituale verzichten müssen, sei es der Weg zur Arbeit, das Treffen im Freundeskreis, die Blasmusik oder der Turnverein, könnten sie neue Rituale entwickeln. Etwa eine Kerze anzünden für Menschen, die räumlich nicht da sind, den Tagesbeginn bewusst gestalten oder vor dem Essen innehalten. Den Blick auf die richten, denen es wirklich, wirklich schlecht geht, etwa in Flüchtlingslagern. „Wenn wir uns bedroht fühlen wie von Covid-19, vergessen wir leicht auf andere“, so Steinmair-Pösel.
Hoffnung setzt Petra Steinmair-Pösel in eine ökologische Umkehr. Die Fragen ‚Was braucht es wirklich an Mobilität?‘, ‚Worauf können wir verzichten?‘ könnten durch die Corona-Krise verstärkt werden. Die Krankheit macht vor Grenzen nicht halt. Daher wünscht sich Steinmair-Pösel mehr Kooperation und Solidarität weltweit. „Vielleicht macht uns die eigene Verwundbarkeit sensibler für die Probleme anderer.“
Menschen mit Vertrauen ins Leben, mit einer lebendigen Gottesbeziehung könnten auf hilfreiche Erfahrung zurückgreifen. „Es hilft sehr zu wissen, dass ich in einem größeren Du geborgen bin, auch in dem, was mir Angst macht.“ Eine katholische Ressource ist das Gefühl zusammenzugehören, wenn man nicht am selben Ort sein kann. „Wir können ein Gebet sprechen für die nicht Anwesenden und wissen, dass wir verbunden sind.“
Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Erfahrungen aus dem Alltag mit einem autistischen Jungen >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>