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„Ohne dich hätte ich das nicht geschafft.“ Diesen Satz hat Maria Guldner schon öfter gehört. Die Hebamme begleitet Frauen, damit sie ihre Kinder gut zur Welt bringen können. Eine gute Geburt hilft nicht nur Neugeborenen. Sie wirkt sich auch auf das Leben der Frauen aus. Je weniger Eingriffe nötig sind, je weniger Verletzungen auftreten, desto gesünder gehen sie aus der Geburt heraus. Im Idealfall ist im Krankenhaus eine Hebamme für eine Gebärende verantwortlich. „Davon sind wir weit entfernt“, sagt Maria Guldner.
Die Zahl der Geburten in Oberösterreich ist in den letzten zehn Jahren gestiegen. Das habe unter anderem mit dem Trend zu einem zweiten und dritten Kind zu tun, meint Maria Guldner. Erkrankungen in der Schwangerschaft wie Diabetes oder Bluthochdruck treten häufiger auf. Frauen müssen im Kreißsaal mehr überwacht und Regelwidrigkeiten rasch erkannt werden. Am Kepler Universitätsklinikum in Linz, wo Maria Guldner arbeitet, steht Sicherheit hoch im Kurs. Hebammen und Ärzt/innen sind ein eingespieltes Team. Trotzdem können Geburten nicht immer auf die bestmögliche Weise begleitet werden, sagt Maria Guldner. Sie und ihre Kolleginnen fordern mehr Stellen an Krankenhäusern. Damit diese auch besetzt werden können, müssten mehr Ausbildungsplätze angeboten werden. Zumindest kann die Ausbildung in Linz ab kommendem Herbst endlich jährlich begonnen werden. Die dritte Forderung der Plattform betrifft eine faire Bezahlung. Auch das soll dazu beitragen, dass der Hebammenberuf anziehender wird. Denn Hebammen fehlen nicht nur auf den Geburtenstationen, sondern auch in der Nachbetreuung der Wöchnerin und ihres Kindes zuhause.
Das Leben braucht einen guten Anfang, ist das Motto, mit dem die Gruppe auf die Arbeit der Hebammen aufmerksam machen will. Der gute Anfang wird auch nach einem 12-Stunden-Tag im Kreißsaal nicht zur Routine: Der Moment, wenn das Kind da ist, und die Freude der Eltern berühren Maria Guldner immer wieder von Neuem: „Ich mache meine Arbeit gerne.“
Zur Sache
Hebammen – die Bezeichnung gilt für Frauen und Männer – betreuen, beraten und pflegen Frauen in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett. Sie leiten eigenverantwortlich die Geburt, betreuen das Neugeborene und unterstützen bei der Mutterschafts- und Säuglingsfürsorge. Zu ihren Aufgaben gehören Maßnahmen, um Erkrankungen in der Schwangerschaft vorzubeugen, und die Förderung einer normalen Geburt. Sie erkennen Komplikationen, gewährleisten, wenn notwendig, medizinische Behandlung und führen Notfallmaßnahmen durch. Hebammen sind in Krankenhäusern bzw. freiberuflich tätig. In Oberösterreich wird die Ausbildung an der Fachhochschule für Gesundheitsberufe in Linz als dreijähriges Bachelor-Studium angeboten. Das entspricht der Ausbildung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste wie Physiotherapie, Diätologie oder Logopädie. Trotzdem ist das Gehalt in diesen Bereichen höher als das der Hebammen.
Bedarf steigend. Die Geburten in OÖ sind von 13.300 im Jahr 2007 auf 15.300 im Jahr 2017 angestiegen. Die Zahl der Hebammen ist fast gleich geblieben. Das hat mit der niedrigen Anzahl an Ausbildungsplätzen zu tun und damit, dass die Ausbildung nicht jedes Jahr begonnen werden konnte. Das ändert sich ab Herbst 2018.
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