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Damals wurden von engagierten Steyrer/innen Sprachkurse und Begegnungsabende für die Zugezogenen organisiert. Durch die vielen Arbeitsplätze in der Industrie in Steyr blieben die meisten Zugezogenen und bauten sich hier eine Existenz auf. Der Anteil nicht-österreichischer Staatsbürger/innen in Steyr liegt seither mit 19 Prozent deutlich über dem Österreichschnitt. Mit der Unterstützung von Bund, Land und Stadt Steyr gelang es 1994 unter dem Namen „Paraplü“ (das französische Wort für „Regenschirm“) das Integrationsprojekt auf offizielle Beine zu stellen.
Inzwischen sind Migranten aus anderen EU-Ländern, aus der Türkei und Flüchtlinge vor allem aus Syrien und Afghanistan dazugekommen. „In den letzten 25 Jahren haben wir über 25.000 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund erreicht“, erzählt MMag. Brigitte Egartner, Leiterin des Caritas-Integrationszentrums. Das ist auch dem Integrationsfest zu verdanken. Jedes Jahr kommen mehrere hundert „Gäste aus aller Welt“ im Museum Arbeitswelt zusammen und feiern gemeinsam ein buntes Fest der Vielfalt. Das ganze Jahr über schaffen Lesungen, Diskussionsrunden oder Straßenaktionen weitere Begegnungsmöglichkeiten.
Paraplü will das friedliche Zusammenleben der mehr als fünfzig in Steyr lebenden Nationalitäten fördern. „Wir sind überzeugt, dass Begegnung das beste Mittel für den interkulturellen Dialog ist, da man der emotionalen Ebene nicht mit sachlichen Argumenten begegnen kann“, so Brigitte Egartner. Wichtig ist Paraplü auch die Einbindung von Ehrenamtlichen in fast allen Aktivitäten, um den Zusammenhalt und die Zivilgesellschaft zu stärken. Den Zugezogenen steht Paraplü von Beginn weg zur Seite, versteht sich aber nur als Starthilfe zur späteren Selbstständigkeit.
So gibt es etwa als Orientierungshilfe die „Steyrer Rallye“. Dabei besuchen die Caritas-Mitarbeiter/innen mit den Zugezogenen die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen in Steyr und erklären ihnen deren Funktionen. Zur besseren sprachlichen Verständigung in Steyr hat Paraplü auch einen Dolmetschpool aufgebaut. Dabei werden kostenlose Dolmetscher/innen an Behörden, Schulen, Kindergärten und Sozialeinrichtungen vermittelt.
Im vergangenen Jahr hat Paraplü auch den Audio-Wegweiser „Ankommen in Oberösterreich“ herausgebracht. Er erklärt Flüchtlingen in mehreren Sprachen wichtige Fragen zum Leben in Oberösterreich. Der Audio-Wegweiser beinhaltet nicht nur Sachinformationen, sondern berücksichtigt und erklärt in Dialogform auch gesellschaftliche Unterschiede. Wöchentlich gibt es Deutschkurse im Paraplü sowie einen Deutsch- und einen Alphaclub, bei denen Ehrenamtliche die Zugezogenen beim Lernen betreuen. Ein internationaler Eltern-Kind-Treff bringt regelmäßig Familien aus verschiedenen Kulturen zusammen.
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