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Regenzeit ist immer auch die Zeit, in der nach vielen Monaten wieder die Gummistiefel aus dem Kasten geholt werden. Man braucht sie dann natürlich sofort, schließlich regnet es draußen und man möchte nicht nass werden. So schlüpft man ohne weitere Kontrolle in das vermeintlich wetterfeste Schuhwerk und kommt manchmal aller Vorsicht zum Trotz mit nassen Füßen wieder heim – der Gummi hatte über die Zeit gelitten, Risse hatten sich gebildet und haben nun dem Regen Eintritt ins Fußbett gewährt.
Mit einfachen alten Hausmitteln wäre das vielleicht zu verhindern gewesen. Ein „Hilfsbuch“, die Kurrentschrift weist auf das Alter des Ratgebers hin, kennt zum Thema „Gummischuhe aufbewahren“ folgenden Tipp: „Man reibt sie erst trocken ab und reinigt sie dann mit einem feuchten Tuch außen und innen. Nach dem Austrocknen werden sie mit einem petroleumbefeuchteten Lappen abgerieben. Eine dünn aufgetragene Schicht von Glycerin schützt Gummi vor dem Brüchigwerden. Hierauf wird jeder Schuh mit Papier ausgestopft.“ Dazu wird in dem Büchlein noch auf eine Binsenweisheit hingewiesen, die allzu oft in Vergessenheit gerät: Gummi sollte nie an heißen Orten – sprich zu nahe an Heizkörpern – aufbewahrt werden, auch das macht ihn brüchig. An ein Zusammenklappen beim Verstauen der Regenschuhe mag man ja gar nicht erst denken.
Sind die Gummistiefel einmal hart geworden, hilft eine Salmiak-Wasser-Lösung. Hineinlegen oder auch nur einreiben soll Abhilfe schaffen. Sind sie dann wieder schmiegsam, werden die Stiefel über Wasserdampf gehalten und mit einem weichen Tuch poliert. Schuhpflege der alten Schule eben, als man nichts in den Müll geworfen hat, was noch irgendwie zu verwenden war.
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