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Bei „Fit Mach Mit“ wurde das ganze Jahr über geturnt, die Vorturnerin der Nation, Ilse Buck, konnte man dabei zwar nicht sehen, genau genommen wusste man eigentlich gar nicht, wie sie so aussah, aber ihre Radiostimme war umso bekannter. Ihre oft kompliziert klingenden Übungsanleitungen waren nicht selten Anlass für lustige und weniger lustige Witze. Von 1965 bis 1998 war die gebürtige Linzerin auf Ö3, aber auch im Bayerischen Rundfunk mit ihren Anleitungen zur Morgengymnastik und zu isometrischen Übungen zu hören. Es war übrigens auch die Zeit des „Hey, wach auf!“ von Dschi Dsche-i Wischer – aber das ist eine andere Geschichte.
Ab dem Jahr 1971 fand „Fit Mach Mit“ anlässlich des österreichischen Nationalfeiertages auch im Freien statt. Wandern war angesagt, und zwar in Massen, man könnte fast „Völkerwanderung“ dazu sagen, gebräuchlich war auch der Ausdruck „Fitmarsch“. In den 70er- und 80er-Jahren zog es Abertausende Menschen am 26. Oktober organisiert hinaus in die Natur, für viele war es Fix- und Treffpunkt mit Gleichgesinnten. Die Routen waren unterschiedlich lang und allesamt familientauglich. Um den Anreiz zum Sport zu erhöhen, gab es abschließend Medaillen in Gold, Silber und Bronze. Wichtig war auch die Gratis-Verköstigung. Dass mit der abschließend verspeisten Leberkässemmel die gerade verbrauchten Kalorien mehr als wettgemacht wurden, interessierte niemanden. Hauptsache, man hatte sich bewegt und hatte Spaß dabei.
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