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Seit 2016 werden Linzer Familien mit Babys im ersten Lebensjahr von den sogenannten „wellcome-Engeln“ unterstützt. Ehrenamtliche entlasten die jungen Väter und Mütter, indem sie Erledigungen für sie machen, Arzttermine mit dem Kind wahrnehmen oder auch einmal im Haushalt aushelfen. „Bei unseren wellcome-Engeln sind alle Alters- und Berufsgruppen vertreten, von der Studentin bis zur Pensionistin“, sagt die Geschäftsführerin des Familienverbands OÖ, Alexandra Hager-Wastler. „Wir sind stolz, wellcome nach Österreich geholt zu haben.Momentan sind wir die einzigen, die diesen Service hierzulande anbieten.“
Intention der wellcome-Gründerin Rose Volz-Schmidt war es, überforderten Familien, die kein soziales Netz haben, möglichst frühzeitig zu helfen. Volz-Schmidt selbst befand sich bei der Geburt ihrer Zwillinge in derselben Situation, erzählt Hager-Wastler. Es gehe darum, sich wie in einer guten Nachbarschaft gegenseitig zu helfen. Es sei ein großer Erfolg der Initiative, dass Frauen, die den wellcome-Service in Anspruch genommen haben, jetzt zum Teil selbst als wellcome-Engel im Einsatz sind. Es brauche dafür keine spezielle Ausbildung, sondern funktioniere wie eine Art Nachbarschaftshilfe. „Die derzeit 20 Engel sind ein- bis zweimal in der Woche für einige Stunden bei der Familie und helfen je nach Bedarf. Oft möchten die Eltern Zeit mit den Geschwisterkindern verbringen und sind dann froh, wenn jemand mit dem Baby inzwischen spazieren geht“, sagt Hager-Wastler und betont, dass durch die Entlastung auch die Eltern-Kind-Bindung positiv gestärkt werde. Die Unterstützung gehe dabei über das reine „Babysitting“ hinaus, weil der Familienbund den Eltern auch zusätzliche Betreuung anbiete und gegebenenfalls an andere unterstützende Einrichtungen weitervermittle.
Für die Zukunft wünscht sich Hager-Wastler, dass der wellcome-Standort in Linz gesichert werden kann, was immer wieder Fördergelder bedarf: „Wir werden unterstützt vom Familienreferat, müssen einen Teil aber auch über Sponsoren aufbringen“, erklärt Hager-Wastler. Die Familien selbst zahlen grundsätzlich sieben Euro. Jedoch solle die Unterstützung nicht am Geld scheitern. Für Familien, die den Beitrag nicht bezahlen können, werde ein Lösung gefunden. In den fünf Jahren seit der Gründung 2016 hat wellcome 65 Familien in 1.800 Arbeitsstunden betreut. „Wir sind immer auf der Suche nach wellcome-Engeln und freuen uns, wenn jemand helfen möchte“, sagt Hager-Wastler.«
Infos: www.familie.at/wellcome
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