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Ein Komposthaufen verwandelt Abfall in Humus, der Pflanzen gut gedeihen lässt. So gesehen ist ein Komposthaufen eine perfekte Maschine. Ohne die Nachteile der digitalen Revolution.
Ein offener Komposthaufen wird auf der nackten Erde errichtet. So können Regenwürmer und Käfer ihrer Arbeit nachgehen. Eine Grundschicht aus Ästen, Zweigen und Häckselgut sorgt für die notwendige Durchlüftung und verhindert Staunässe.
Rosenholz und Pflanzen, die von Pilzen oder Schädlingen befallen sind, sollten nicht auf den Kompost. Ebenso sogenannte Wurzelunkräuter wie Quecken, Ampfer oder Giersch. Sie können in wenigen Jahren den Garten erobern. Thujen sind auf dem Komposthaufen auch nicht erwünscht. Sie enthalten Stoffe, die die Verrottung hemmen, genau wie das Laub von Walnuss, Buche, Pappel, Platane, Eiche und Kastanie. Im zerkleinerten Zustand ist das Laub eher geneigt zu zerfallen, Rasenmäher oder Häcksler helfen dabei. Wenn größere Mengen von Grasschnitt mit Ästen oder Erde aufgelockert werden, schimmeln sie nicht. Gekochte Lebensmittel ziehen Ratten an. Hin und wieder ein Stück alten Brotes könnte aber einem Igel gefallen. Nach ungefähr neun Monaten ist der Kompost ausgereift. Dann kann der Humus als biologischer Dünger verteilt werden, am besten gesiebt und mit Erde vermischt.
Oben kommt Niederes, Weggeworfenes rein. Unten kommt etwas Höheres, Wachstumspendendes raus. Der fruchtbare, schwarze Humus eines Komposthaufens verhilft Gärtnerinnen und Gärtnern zu einem kleinen, bescheidenen Glücksgefühl. Das ist unabhängig von Gartencentern und Baumärkten.
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