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„Laura bekommt künftig 14 Euro Taschengeld und Michael bekommt 18 Euro“, verkündet Mama. Laura und Michael sind Zwillinge, beide sind zehn. WAS?!! Warum sollte Laura weniger bekommen als Michael? Sie sind beide gleich alt und besuchen die gleiche Schule. „4 Euro weniger! Das ist ungerecht. Das lasse ich mir nicht gefallen!“, protestiert Laura. Michael sagt nichts dazu.
So ähnlich wie Laura ist es früher vielen Arbeiterinnen in Fabriken ergangen: Obwohl sie gleiche Arbeit machten, bekamen sie dafür weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Die Arbeiterinnen protestierten und traten für gleiche Löhne ein. Sie forderten auch das Wahlrecht für Frauen, um mitbestimmen zu können.
Aus diesen Frauenprotesten entstand vor 101 Jahren der Weltfrauentag, erst in den USA, dann in Europa. Überall auf der Welt finden am 8. März viele Aktionen und Demonstrationen von Menschen statt, die sich für mehr Gerechtigkeit für Frauen einsetzen. In manchen Ländern ist der 8. März sogar ein Feiertag. Vieles ist dadurch erreicht worden. Da es noch immer viel Ungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern gibt, gehen auch heuer Menschen deswegen auf die Straße – in Österreich und weltweit.
Laura und Michael haben heftig mit Mama diskutiert. Genau das wollte Mama mit ihrer „ungerechten“ Ankündigung erreichen. „Ob wer Mädchen oder Bub ist, hat nichts damit zu tun, wieviel Taschengeld wer braucht“, sagte Laura. Und auch Michael hat ihr geholfen: „Ich bin doch nicht besser und wichtiger als meine Zwillingsschwester.“ Nun bekommen Laura und Michael jeweils 16 Euro Taschengeld. Sie überlegen schon, was sie damit machen werden.
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